Pegasus im Les Docks Lausanne

Der linke Fuss nasser als der rechte. Wieso nur musste es gerade zu dem Zeitpunkt in Lausanne regnen? Zum Glück war aber die Türöffnung bereits 5 Minuten später. Rechts Starticket und Abendkasse, links Fnac und Petzi-Tickets: Natürlich kriegten es noch lange nicht alle hin, sich richtig anzustellen. Naja, alles halb so schlimm. Genervt war ich dann aus seinem ganz anderen Grund.

Tourabschluss

Pegasus spielten an dem Abend im Les Docks Lausanne das letzte Tourkonzert. Da ich auf der Tour nur in Bern war, sollte das auf jeden Fall noch mit. Zusätzlicher Pluspunkt war dabei, dass die Tickets für im Les Docks, im Gegensatz zu sonst, tatsächlich keine CHF 23.00 kosteten. Ich meine, wow! Ja, die Zusammensetzung der Ticketpreise muss mal einer verstehen. Ich weiss, da spielen viele Faktoren eine Rolle, aber was machen die in der Romandie denn in dem Fall anders als in der Deutschschweiz?

Kameraverbot

Ich hatte mich ja sehr aufs Konzert gefreut, aber wie ich ins Lokal reinkam, war ich ziemlich genervt. Sie verbannten meine Pocketkamera und nahmen sie mir ab. Handys seien hingegen ok, versicherte man mir. Ein komplettes Fotoverbot, ok, aber welchen Sinn machte das? Und nein, ich wusste davor nichts vom Kameraverbot. Plus, als ich wissen wollte, wo sie mit ihr hingegen, schienen sie nicht mal zu versuchen, mich zu verstehen, auch wenn ich versuchte Französisch zu sprechen.

Ich brauch also auch ein besseres Handy! Die iphone-Kamera taugt einfach nicht sonderlich viel. Vorschläge?

Ich fragte mich, wieso ich mich überhaupt aufregte, aber ja –  das nächste mal wird’s nicht andres sein.

Grossartiger Support aus dem Wallis

Zum Glück war der Support grossartig und machte ganz viel, ganz schnell wieder besser! Ich war absolut begeistert.

JulDem spielte an dem Abend vor Pegasus.

Wie ich vorab online schon gesehen hatte, war der grösste Teil der Bastian Baker Band auch Teil seiner Band. Vornweg natürlich keine Garantie, dass ich die Art von Musik mögen würde, aber schon mal toll die Herren mal wieder auf einer Bühne zu sehen.

Von Julien Pellaud alias JulDem hatte ich eigentlich davor schon gelesen und sicher mindestens einmal reingehört. Der Walliser nahm nämlich letztes Jahr am MyCokeMusic Soundcheck Contest teil. Simon an den Keys, Nathan am Schlagzeug und Joris an der Gitarre kannte ich eben aus Bastian Bakers Band. Sogar der Bassist musste ich schon mal irgendwo gesehen haben? Naja, trotzdem war mir der Musiker nicht wirklich präsent.

Wie die Band die Bühne betrat und den ersten Song startete, waren wir unglaublich gespannt, was uns da nun erwartete. JulDem‘s Stimme ist kräftig und soulig. Mit den groovigen Melodien, einen Mix aus Pop, Soul und Hip Hop mit einigen elektronischen Einflüssen machte es richtig viel Spass ihm zuzuhören. Seine Texte sind tiefgründig und haben ihre Bedeutung.  Mit seiner lockeren, sympathischen Art hatte der Musiker das Publikum sofort auf seiner Seite. Der Clue: Er spricht sogar Schweizer Deutsch. 😉

Während knapp einer Stunde spielten sie Songs wie „You Got Power“, „The World Goes Down“ oder „What Have We Done“. Da war ich nach dem Konzert schon etwas enttäuscht, dass es von ihm (noch?) gar kein Album gibt 😉

Pegasus sorgten einmal mehr für gute Stimmung

Pegasus eröffneten ihr Konzert mit „Symptoms“. Sie spielten die selbe Setlist wie in Bern. Somit freute ich mich schon zu Beginn auf die Zugabe. 😉 Aber das ganze Konzert war richtig gut und schön. Die Location war prallvoll. Falls sie nicht ganz ausverkauft war, auf jeden Fall sehr nahe dran. Eigentlich ist die Location ja ganz gut: Oben kann man auf den Balkon und die Bühne hat eine gute Höhe.

Die Stimmung war ebenfalls von Anfang an super. Das Publikum einerseits zwar etwas zurückhaltender als erwartet, sang es dennoch lautstark mit. Im Vergleich zu den letzten paar Konzerten schien das Durchschnittsalter vielleicht auch etwas höher.

Bildete ich mir das ein oder redete Noah in Französisch tatsächlich mehr als sonst in Deutsch? War das bei der Vorstellung der Band oder diverse Erzählungen mitten im Publikum, er wusste viel zu erzählen. Zum Glück sprach er nicht allzu schnell und so verstand sogar ich das meiste. 😉

Knapp die Hälfte der Setlist bestand aus den Songs ab dem neuen Album “Beautiful Life”. Ich bin immer noch der Meinung, dass sie live so viel besser klingen als auf dem Album. Neben den neuen Liedern wie „Frozen River“, “Days Of No Reply”, „This world is not my home“ oder „God Knows“, waren aber natürlich auch die alten Hits wie “Rise Up”, “Technology” oder “Streets Of My Hometown“ mit dabei.

Ungefähr zur Hälfte des Konzertes stellte sich das Trio für „Man on Mars“ wieder mitten ins Publikum und positionierten sich dabei praktischerweise fast genau auf unserer Höhe. Als wir uns dann noch erlaubten, uns auf den Bühnenrand zu setzen, hatten wir die perfekte Sicht.

Noah stimmte darauf noch “Skyline” an, während sich Gabriel und Stefan zurück auf der Bühne ein Drumbattle lieferten. Pegasus schlossen mit “Skyline” ihr eigentliches Set ab, aber natürlich nicht ohne dass eine ausführliche Zugabe folgte.

Mein persönliches Tour-Highlight

Die begann eben mit meinem Top-Highlight auf dieser Tour: Metropolitans. “Metropolitans” toppte schon in Bern alles. Für das Lied setzten sich Gabriel und Noah je an ein Keyboard, sangen ihn zusammen im Duett. Stefan unterstütze sie später im Song an den Drums.

Dass Noah ein toller Sänger ist, wissen ja alle. Gäbu hingegen hört man viel zu wenig im Vordergrund. Er dürfte noch mehr Leadparts übernehmen. Er sang ja früher etwa auch “Touch The Ground“, „The Great Unknown“ oder sogar mal noch „My Own Sattelite“.

Wie sich eben “Metropolitans” dabei aufbaut, zusammen mit Melodie und Text… Es war von Beginn mein Favorit auf dem Album. Live mag ich das Lied so noch viel mehr. Das war einfach Gänsehaut pur! ♥

Auf „Metropolitans“ folgte die aktuelle Single „Get Over You”. Ich sag nur, das ist die absolute Über-Kombination! Wie sie die zukünftig toppen wollen, weiss ich auch nicht. 😀

Spontaner Musikgast

Den ganzen Abend lang hatten wir ja im Hinterkopf, falls Bastian Baker zuhause ist (er ist ja aus Lausanne), dann wäre er doch bestimmt auch vor Ort. Es stellte sich aber heraus, dass er bereits in der Lenzerheide war, wo er am nächsten Tag einen Auftritt hatte. Dafür hatten wir aber schon sehr bald Stress im Backstagebereich entdeckt.

An ihn hätten wir eigentlich auch denken können. Schliesslich stand Noah ja auch erst letzten Dezember bei Stress’ JRZ-Auftritt mit auf der Bühne. Spontan holte ihn Noah für “Elle” auf die Bühne. Offensichtlich war es wirklich spontan, denn als Stress bei seinem Rapteil patzte, war der auch ganz schnell wieder von der Bühne runter. 😉 Ha! Es ist toll, wenn sich Bands und Musiker gegenseitig auf der Bühne besuchen.

Zum Abschluss ‘back to the roots’

Mit „Last Night on Earth“ und „I Take It All“ war die offizielle Setlist zwar zu ende, es ging aber mit etwas Rock’n’Roll noch ganz ‘Back to the Roots’. Somit verabschiedete sich die Band erst nach „That’s All Right Mama“ und „Rock n Roll Music“ endgültig beim Lausanner Publikum. Vor allem “Rock n Roll Music” brachte nochmals einen tollen Abschluss, auch wenn da Simon schon etwas fehlt.

Aber die Band scheint auf dieser Tour und in der neuen Band-Zusammensetzung happy, voller Energie und Tatendrang. Da freu ich mich, dass wir sie weiterhin sehen können und hoffentlich noch ganz viele Pegasus Konzerte dazukommen werden.

Rausschmeisser

Nach dem Konzert gab es noch Autogramme von Pegasus. Allerdings war die Crew des Les Docks offensichtlich erpicht schnellstmöglich Feierabend zu machen und schmiss die Leute sehr bald raus. Hätten wir nicht noch darauf bestanden, dass wir noch bei der Band am Merchstand vorbei gingen, hätten sie uns schon viel eher vor die Tür gesetzt. Die Konzerte waren echt super, aber ich hab erstmal keine Lust ins Les Docks zurückzugehen.

Auf Tour mit Art On Ice

Pegasus werden nächsten Monat übrigens mit “Art On Ice” auf Tour sein und im Sommer sollen einige Openairs [Etziken und Lichtensteig sind bereits bekannt] folgen. Natürlich hoffen wir dann, dass die “Beautiful Life” Clubtour im Herbst noch etwas weiter geht. 

 

Wer war auch bei der Tour dabei? Und was war euer Highlight?

 

Infos zu den Bands gibts hier:

www.facebook.com/juldemofficial
www.pegasustheband.com