„So an ein Konzert zu gehen hat sich wirklich gelohnt“ – „Diese Band hat uhuren gut gespielt“ – „Up in the sky ist so ein geiler Song“ – „Ich würde bei ‚Up in the sky‘ die Drums spielen wollen“ – Während ich mich zur Garderobe zurück kämpfte, für Autogramme anstand oder im Zug sass, hörte ich allerlei über das gerade gesehene Konzert von 77 Bombay Street. Mein Herz raste und ich hatte ein riesen Grinsen im Gesicht. Ich kann diesen Leuten nur zustimmen. Es war wunderschön – auch beim 50. Mal noch.
Ich bin auf meinem Fahrrad von der Arbeit an den Thuner Bahnhof gerast, um noch den früheren Zug in die Lenk zu erwischen. Als ich dann im Zelt auf Einlass wartete und erfuhr, dass es keinen Support Act geben werde und die Bombays direkt um 20 Uhr zu spielen beginnen, hab ich mich riesig gefreut. Yes, ich konnte die ganze Show sehen, musste nicht vorzeitig aus dem Konzert raus, um den letzten Zug zu kriegen.
Bereits zum zweiten Mal sah ich an diesem Abend 77 Bombay Street in der Lenk bei das Zelt. Knapp ein Jahr ist es her seit dem letzten Mal, damals noch mit der „Oko Town“-Tour. An an diesem Abend waren sie nun mit dem aktuellen Album „Seven Mountains“ vor Ort. Es waren ein paar wenige Bekannte und bekannte Gesichter im Publikum. Das Konzert war nicht ausverkauft, das Zelt füllte sich nur langsam. Ungeduldig lauschten wir diesem eher ungeliebten Pirates of Carribean-ähnlichen Soundtrack, zum Glück dauerte es nur noch eine halbe Stunde bis Showbeginn.
Die Setlist war dieselbe wie bisher. Am Anfang fand ich die ganze Stimmung im Zelt ja nicht grad toll und ein Bisschen komisch. Konnte doch nicht nur daran liegen, dass die vier an anderen Konzerten auch schon gesprächiger waren? Es war super schön sie wieder zu sehen. Ein Bisschen Déjà-vu vom letzten Jahr. Aber irgendwie kam das Ganze erst nicht so richtig in Fahrt, es fehlte irgendwas. Aber oha, lustigerweise änderte das vor allem plötzlich schlagartig, als Joe mit der Ukulele vorab und die anderen hinterher mit ihrem Lied „Long Way“ ins Publikum sprangen und sich auf den Weg zur B-Stage hinten beim Mischpult machten. Mit Songs wie „Waiting For Tomorrow“ und „Once and only“ war der Teil etwas ruhiger, aber die schöne das Zelt-Stimmung, wie ich sie kenn und liebe, kam langsam aber sicher auf und sobald sie wieder zurück auf der Bühne waren und wieder losrockten, vor allem Simri wieder richtig aufdrehte, war‘s ganz anders. Vielleicht weil die vier plötzlich so nahe am Publikum waren? Die hinteren Zuschauer etwas wachrüttelten? Oder weil Simri auf dem Boden rum kroch und die Leute die Songs nun besser kannten? Ich weiss nicht genau, aber es war richtig schön und wie es sein sollte. Und so endete das Konzert dann wie gewohnt mit meinem Lieblingssong vom „Seven Mountains“ Album – „Own The World“ – und mit diesem tollen, aufgedrehten Glücksgefühl und Herzklopfen.
Zuhause stellte ich dann fest, dass es mein 50. 77 Bombay Street Konzert war. Ein Bisschen ärgerte ich mich schon. Ich wäre gerne da an der Bühne mit dem Gedanken gestanden – „Wow, das ist mein 50. Konzert!“. Okay, grundsätzlich sind so Zahlen eigentlich nicht so wichtig, aber dann halt irgendwie doch. Vor fast 5 Jahren hab ich das erste Konzert von Ihnen gesehen, seither konnte ich sie in 5 verschiedenen Ländern (Schweiz, Deutschland, Italien, Frankreich und Niederlande) live erleben. Es sind nicht nur die Band, ihre Musik und Konzerte an sich, sondern das ganze Drumherum ebenso: Das Reisen, neue Orte entdecken, Eindrücke sammeln und alles Mögliche erleben. Leute, die einen wichtig sind und man ohne die Konzerte möglicherweise nie getroffen hätte. Die ganzen Erinnerungen, die mit diesen 50 Konzerten zusammen gekommen sind. Der ganze Spass dabei. Das ist natürlich nicht nur bei 77 Bombay Street so, aber mit dem gestrigen 50. Konzert halt grad das Beste Beispiel. Und nach dieser langen Zeit ist die Band nachwievor auf Tour und aktuell. Das ist in dem Business und heutzutage definitiv nicht selbstverständlich. Ja, ich liebe diese Band total.
Von daher ist dieses Konzert im das Zelt letzten Freitag, diese Nr. 50, ziemlich bedeutend und ich hoff natürlich, irgendwann die Nr. 100 zählen zu können…
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Band Webseite: www.77bombaystreet.com