Wusstet ihr, dass es hinter dem Kofmehl Solothurn ein Schwimmbad gibt? Und wusstet ihr, dass es ein Stückchen weiter hinten auch einen Camping mit Hafen hat? Das hätte ich wohl noch eine Weile nicht rausgefunden, hätten Baba Shrimps an dem Abend nicht beim Pier 11 am Hafenfest gespielt. Zugegeben, ich mochte das Konzert aber nicht so sehr.
An dem kleinen 2-tägigen Hafenfest gab es diverse Essensstände und sogar ein kleines, rundes BBQ-Boot. Darauf konnte man nicht nur eine Fahrt auf dem Fluss geniessen, sondern es gab eben ein BBQ inklusive. Ich hab mich aber für den Flammkuchen entschieden. Ich hatte zwar auch schon besseren gegessen, aber dafür gab es zum Dessert ein super leckeres Schoko-Eis.
Vor den eigentlichen Shows um 19 Uhr spielte noch Musiker, sich an der Akustikgitarre begleitend, unter dem Dach der Restaurantterrasse einige Songs. Er war nicht grad unser Favorit und fanden, dass definitiv nicht jeder den Song „Hallelujah“ covern sollte. Aber bald danach ging es auch schon mit der Original Blues Brothers Double Show los.
Ich hatte ja The Original Blues Brothers Band letzten Sommer beim Lakeland Festival gesehen. In der Band waren damals auch noch einige Originalmitglieder dabei gewesen. Es war richtig toll gewesen. Das konnte man von diesem Duo am Hafenfest nicht behaupten. Es war leider eine ziemlich schlechte Playbackshow und wurde dem, was ich im Vorjahr gesehen hatte, echt nicht gerecht. Es gab keine Band, nur die beiden mit dem Playback im Hintergrund. Irgendwann brachten sie das Publikum zwar schon auch dazu mitzumachen, aber aus den Socken hauen tat es keinen.
Ja, klingt alles voll negativ, war es aber nicht unbedingt. Auch wenn musikalisch bis anhin keiner überzeugen konnte, das Essen nicht unbedingt der Hit war, war es trotzdem schön da. Und wir waren ja auch nur wegen Baba Shrimps hingefahren.
Seit dem Schneefestival hatte ich Baba Shrimps ja gar nicht mehr live gesehen. Naja, nicht, dass das jetzt so gar nicht möglich gewesen wäre. Ich hatte mich aber ehrlich seit der Veröffentlichung von der Single „Road To Rome“ einfach auch irgendwie vor gedrückt. Ich mein, klang der Song am Schneefestival auch so? Ich bin immer noch verwirrt, was das betrifft. Das Lied fing ja eigentlich ganz gut an, aber als er in den Refrain über ging, haute es mich an diesem Veröffentlichungsmorgen echt fast vom Fahrrad. Ich mag den Song leider nicht. Ich befürchtete darauf ausserdem, dass die neuen Lieder alle in die Richtung gehen würde und ich die nicht mochte.
Ich wollte Baba Shrimps nach so langer Zeit aber trotzdem wieder live sehen. Möglich, dass es ja nur der eine Song war. Das, was mir andere über die vorangegangenen Konzerte und übers Album-Prelistening erzählten, machte die Unsicherheit allerdings nicht weg… Es sei alles noch viel elektronischer geworden. Naja, ausserdem hatte ich am Wochenende davor 4 Tage lang die Kelly Family live gesehen. Ob das jetzt ein so guter Kontrast war?
Baba Shrimps begannen ihr Konzert mit “Wish You Luck”. Gut! Den kannte ich bereits und mochte ihn ganz gerne. Das darauf folgende „Oracle“ allerdings nicht so sehr. Kolleginnen warnten mich vornweg auch vor dem Faithless-Track, den sie bei „Back To Where The Light is“ eingebaut hatten. Gut, die Idee fand ich jetzt nicht schlimm. Kann funktionieren…
Ich bin ja nicht generell gegen elektronisches oder die ganzen Synthies. Dafür gibt’s zu viele Bands und Songs mit solchen Elementen, die ich mag. Und allein zu Baba Shrimps gehört das ja auch schon länger. Ich liebe ihr Debut „Neon“. Dieser Mix aus Folk, Pop und den Elektroelementen. Aber weniger ist halt oft mehr…
Somit folgte also ein Song nach dem anderen. Den einen widmeten Sie sogar einem ihrer Fans, die mehr oder weniger an jedem Konzert dabei ist und am nächsten Tag Geburtstag feierte.
Mit vielen der neuen Titel hatte ich ja so meine Mühe. Leider spielten sie „Letters“ nicht, den ich am Schneefestival so toll fand. Die meisten älteren Lieder wie „Calling Out For You“ und „Europe“ mochte ich nach wie vor sowie die Covers „Big City Life“ und „Feel again“.
Der Grossteil des Konzertes funktionierte für mich an dem Abend aber einfach nicht wirklich. Ich war irgendwie genauso erschrocken, wie damals beim Mark Forster Konzert. Naja, vielleicht hatten sie mich aber auch einfach aufm falschen Fuss erwischt? Dass sie nur noch zu dritt unterwegs sind, stört mich aber halt schon auch irgendwie. Sie haben keinen Bassisten und keinen zusätzlichen Gitarristen (der ist jetzt bei Pegasus) mehr dabei. Ich find etwa bei „Grizzly Heart“ fehlt einfach so ein richtiges Gitarrensolo.
Zum Glück spielten sie dann zum Schluss noch „Little House“ akustisch. „Stay“ gefiel mir ebenfalls ganz gut. Das neutralisierte die Gefühlslage ziemlich.
Tja, was tun wenn sich deine Lieblingsbands in eine andere Richtung entwickeln, als die du magst? Ich bestellte das Album vor, auch wenn ich mir geschworen hatte, ich bestell oder kauf es nicht, bevor ich es nicht gehört hatte. Baba Shrimps meinten, das Album klinge etwas anders als live. Am 23. Juni sollte ich es rausfinden…
Nur, was wenn ich das Album tatsächlich mag, aber live nicht (mehr)?
Infos zur Band findet ihr auf www.babashrimps.ch