Andermatt im März. Die kleine Kirche auf dem Weg zu meinem Hotel hatte in ihrem Hof meterweise Schnee. Ich glaub, ich hab noch nie so viel Schnee gesehen – oder wenigstens lange nicht mehr. Und es war März! Ich hab geglaubt, Andermatt müsste grösser sein. Aber auch wenn die Einheimischen offensichtlich finden, es ist gross, ist wenigstens der Dorfkern erfahrungsgemäss sehr klein und ich hab mich etwas auf der Gemeindewebseite informiert: Andermatt hat ein wenig mehr als 1500 Einwohner. Das Dorf liegt auf knapp 1’440 m ü. M. und gehört zum Kanton Uri. Andermatt ist ein beliebter Ski-Ort und eben in diesem Ort gab es dieses Jahr zum 1. Mal das „Andermatt-Live“.
Das Andermatt-Live ist ein neues 2-tägiges Musikfestival, das in 4 verschiedenen Lokalen stattfand. Es fanden 16 Konzerte von nationalen und internationalen Künstlern statt. Andermatt empfing dabei 1300 Besucher. Auch wenn unrsprünglich beide Tage geplant waren, war ich schlussendlich nur an dem einen Abend da. Am Vortag dafür in Bern an der Museumsnacht. Auf meinem Plan standen die Konzerte von den Rival Kings, Dabu Fantastic, Death By Chocolate und wenn ich eh schon da war und das Ganze im Ticket inklusive, konnt ich mir auch gleich noch Who’s Panda und Rival Sons anhören. Gut, leider hat das mit Dabu Fantastic nicht geklappt. Einige Konzerte überschnitten sich mind. um 15min und ich hatte gar keine Lust auf Stress an dem Abend. Aber das ganze Dorf, die ganze Atmosphäre da in Andermatt entschläunigte sowieso irgendwie alles. Alles ist so ruhig. Man geht alles ganz gemütlich an. Mein Hotel stand neben der Aula und war auch zum Schlüssel, ein kleiner Club im Dorf, nur einen Katzensprung entfernt.
Who’s Panda und Rival Kings spielten auf der Club Stage im Schlüssel. Der Club gefiel mir gut mit der Bar, Sitzecken und Tischchen. Es waren viele Familien mit Kinder da, dementsprechen war natürlich auch die Stimmung. Ein gemütliches Aprés-Ski halt. Wobei der Club von den beiden Bands ganz schön gerockt wurde. Who’s Panda haben schon irgendwas… find ich gar nicht mal so schlecht. Aber Rival Kings gefallen mir halt schon viel besser. Ihr Pop beeinflusster Rocksound ist halt melodiöser und hab bestimmt öfters erwähnt, dass ich einfach ihre Texte super gerne mag. Nicht, dass es da nicht weniger ab geht. Vor allem Dom nimmt manchmal, wie an dem Abend, sein halbes Schlagzeug auseinander 😉 Mit 45min war aber auch das Konzert viel zu kurz. Und kaum hatten sie den letzten Ton gespielt, war der Club auch schon leer. Die meisten gingen wohl weiter ans nächste Konzert.
Für mich gings dann weiter in die Aula. Ja, es war die Schulaula, in der Death By Chocolate und Rival Sons spielten. Beides Rockbands, die es recht krachen lassen. Ich bin da wieder etwas überrascht gewesen, wieviel rockiger die Bielerband live ist, als auf dem Album… oder bin ich die einzige, die das so sieht? Also, nicht das das jetzt schlecht ist. Egal ^^ Ich mochte Death By Chocolate auch echt lieber als Rival Sons. Rival Sons sind eine US-amerikanische Band aus Kalifornien. Ihr ganzes Auftreten ist schon sehr speziell – sehr extravagant, wirken teils ziemlich abgehoben. Ist vermehrt Hardrock. Fotografieren durfte man während ihres Konzerts nicht. Wenigstens nicht von ganz vorn, das wurde ziemlich stark kontrolliert. Okay, ich fotografier halt gern an Konzerten und nehm meine Bilder gerne als Erinnerung mit nach Hause. Ist aber auch schön, wenn man nicht ständig Handys und Kameras vorm Gesicht hat. Ob das jetzt der Grund fürs Fotoverbot war oder ein anderer, weiss ich nicht. Ich war immer so zwischen „eigentlich sind die irgendwie faszinierend“ und „eigentlich hab ich jetzt sowas von genug gehört“. Ich hab das Konzert aber fertig geschaut. Und danach gingen wohl alle in die „Pinte“, eine Bar mit Nachtclub mitten im Dorf. Auf jeden Fall war das Lokal total vollgestopft 😉
Nächstes Jahr soll es eine 2. Ausgabe des „Andermatt Live“ geben. Da werd ich sicher mal das Programm checken. Hat mir nämlich ganz gut gefallen. War wie Ferien, auch wenn’s nur für eine Nacht 🙂
Youtube-Playlists: Death By Chocolate | Rival Kings
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