Benken. Ein 2800 Seelen-Dorf im Kanton St. Gallen. Irgendwo an einem Waldrand, am „Mösli“, stand eine Hütte unter dessen Dach die Bühne aufgebaut war, das kleine Gelände eingezäunt. Tja, was soll ich von dem Openair Benken erzählen? Ich war das erste Mal dort und sicher auch das letzte Mal.
Wir sind natürlich wegen Baba Shrimps hingefahren. Zuletzt hatte ich sie an ihrem Tourabschluss im Mascotte Zürich komplett und dann noch am ZKB Nachtschwärmer unplugged im Trio gesehen. Es wurde also echt höchste Zeit mal wieder ein Konzert der Zürcher Band zu sehen. Und das Beste, sie hatten nicht nur einen nigelnagelneuen Song im Programm sondern Bassist Steve war nach so langer Zeit endlich wieder mit dabei! Ihr könnt euch also vorstellen, die Freude war gross.
Wir waren etwas zu früh da, vielleicht ne halbe Stunde oder so, die Türöffnung sollte erst um 20 Uhr sein. Wir waren die ersten und ja, sah erstmal nicht grad nach viel aus. Und wir merkten auch schnell, dass das wohl vor allem ein „Sauffest“ war. Leider wurde uns das dann auch bald schon bestätigt. Es war grundsätzlich ein sehr durchzogener Abend. Er erinnert mich etwas ans Pfadi Folk Fest mit Bastian Baker. Es war zwar toll Freunde zu treffen (die übliche Frontrow war mit dabei) und endlich die Band wieder live zu sehen. Vor allem eben auch mit dem neuen Song „Fiji“ im Programm und Steve wieder zurück. Und doch wars nicht der beste Konzerteabend.
Die erste Band, All To Get Her, war eine junge vierköpfige Punkrock-Band. Machte auf mich etwas den Eindruck einer Schülerband und gefiel mir nicht sonderlich, halt auch nicht vom Musikstil her. Die ersten Jugendlichen, vor allem wohl Kollegen und Fans der Band, schienen auch schon zu viel Alkohol intus zu haben. Na, das konnte ja heiter werden.
Noch bevor Baba Shrimps die Bühne für sich bereit gestellt hatten, waren wir ab den meisten dieser jungen Zuschauer mindestens leicht genervt. Die Setlist von Baba Shrimps war toll: Gewohnt begannen sie mit „Trouble“ und neben dem ganz neuen Lied hatten sie, wie bereits beim Tourabschluss im Mascotte, etwa auch die Covers „N’oubliez jamais“ und „Big City Life“ wieder mit dabei. Aber eben, diese Jungs im Publikum hatten ne grosse Klappe, drängelten unnötig und machten einen blöd von der Seite an. Auf die Lichtstäbe, die ein Fan mitgenommen hatte, musste man tierisch aufpassen, dass die nicht einfach geklaut wurden und mit jedem Lied wurde es schlimmer. Eine Gruppe Jungs begann irgendwann die ganze Zeit nach „AC/DC“ zu schreien und störten auch sonst durchgehend das Konzert immer wieder – und zwar nicht etwa auf eine lustige Weise. Ich verlor irgendwann die Geduld und bevor ich irgendwem eins reinhaute, wechselte ich meinen Standort. Sogar die Band war irgendwann ganz schön genervt.
Nach Baba Shrimps spielte schliesslich noch eine Rock/Hard Rock Coverband namens „Cover connection„. Sie spielten Songs von Bryan Adams bis zu ZZ-Top, Chuck Berry oder Alter Bridge und diverse 60er Hits bis zu aktuellen. Halt ne Party-Band. Sie passten wohl besser in das Saufgelage als Baba Shrimps, aber auch hier störten viele das Konzert mit Reinrufen. Wir haben nach Baba Shrimps was getrunken, uns unterhalten, eben „Cover connection“ noch etwas geguckt, aber sind nicht mehr allzulang geblieben.
Ich war bestimmt schon an Events mit schlimmeren Publikum, und bis jetzt hat noch nichts das BBC Open 2012 geschlagen. Vielleicht bin ich mittlerweilen auch einfach zu alt für sowas, aber ich verzichte auf jeden Fall zukünftig aufs Benken Openair.
Infos zu den Bands:
www.coverconnection.com
www.babashrimps.ch
www.atgh.ch
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