Vor vier Jahren war ich während Cros Mellow-Tour bei der Show im Hallenstadion dabei. Ich fands ziemlich gut. Ich war mir aber sicher, dass wenn das Konzert in einem kleinen bzw. zumindest kleineren Lokal stattgefunden hätte, es viel besser funktioniert hätte. Somit hab ich die Chance genutzt: Cro ging mit seinem 3. Album “tru” auf Clubtour und dank Mainland Music war ich in Zürich ebenfalls dabei.
Gut platziert ist halb gewonnen
Es regnete und das kalt-nasse Wetter war definitiv nicht sonderlich schön, um sich vor ner Konzertlocation anzustellen. Das liess aber seine Fans nicht abschrecken und somit war eine halbe Stunde vor Türöffnung die Schlange trotzdem bereits ziemlich lang. Es wurden so einige auch nervös und unruhig, als sich die Türöffnung um etwa 15 min verzögerte. Dann noch an die Garderobe? Nein danke. Die Schlange war so lang, da wäre ich ja noch ewig angestanden.
Schon nach Türöffnung stand Badchieff hinterm DJ-Pult an der B-Stage und sorgte für etwas Hintergrundmusik, bevor die Support Show startete. Ich fühlte mich ja schon irgendwie etwas fehl am Platz und war nicht so sicher, ob das jetzt so ne gute Idee gewesen war an das Konzert zu kommen. Ich wusste ja doch dann nicht so recht, was mich erwartete. Auf jeden Fall war dann die Entscheidung mich seitlich an die B-stage zu stellen, die beste des Abends.
Der erste Teil des Abends bestand nämlich aus Cros’ Gang, die er mit auf Tour dabei hatte. Die stellten alle vorab auf der B-Stage je 2-3 Songs vor und heizten dem Publikum schon mal ein, bevor Cro los legte. Ich stand da an der Seite super nah dran, hatte ne gute Sicht auf die Hauptbühne (das Dynamo ist ja nicht gross) und stand damit aber auch nicht mitten im crazy Moshpit.
Jackpot
Ivy Sole hatte als erste eine kurzen Auftritt. Am meisten freute ich mich aber auf Teesy. Das war DER “Jackpot”, nachdem sein Bierhübeli Konzert abgesagt wurde. Klar, mit nur ein paar wenigen Songs nicht der volle Ersatz, aber definitiv besser als nichts 😉 Und später kam er ja bei Cro’s Konzert nochmals dazu.
Teesy hatte ich damals auf der Mellow Tour kennengelernt und zwischenzeitlich auch bei der Seat Music Session gesehen. Ich hatte tatsächlich gar nicht daran gedacht, dass er vielleicht wieder dabei sein könnte. Das kriegte ich erst kurz vor Tourstart mit (ja, man kann nicht immer alles mitkriegen :P). Zu seinem kurzen Set gehörten etwa “Jackpot” und “Keine Rosen” [Video hier]. Ich lieb seinen Mix aus Rap und Gesang, den Mix aus Hip Hop, Pop und Soul. Richtig cool! Er ist ein toller Sänger und super stylisch.
Auf Teesy folgten dann noch zwei Guz Gang Kollegen, die schon während ihrem kurzen Auftritt ins Publikum sprangen und die Menge zum Schwitzen brachte.
Tru
Fast nahtlos ging es dann um 21 Uhr zu Cro’s Show über. Cro stand mit einem DJ, mit Psaikodino, und zwei Backing-Sängerinnen auf der Bühne. Hmm, damals im Hallenstadion hatte er doch eine Live-Band dabei? Aber gut, sei es so. Im Hintergrund prangte eine riesen Panda-Maske als Deko. Daneben hingen links und rechts aufgereiht viele kleine Kopien.
Cro startete den ersten Teil seiner Show mit “Fkngrt” (kurz für “fucking great”) und “Hi” sowie einer Handvoll weiteren Songs ab dem neuen Album “tru”. Ja, er hat’s vor allem auf diesem neuen Album sehr mit den englischen Ausdrücken. “Tru” ist abgeleitet vom englischen “true”, was “echt” bedeutet. Cro wolle mit dem Album wieder in die Richtung, wo er ursprünglich herkommt und wieder mehr er sein. Damit eben auch zurück in die Clubs, zumindest für diese Tour, an diesem Abend ins Dynamo in Zürich.
Einer meiner Favoriten war sofort seine 3. tru-Single-Auskopplung “Computiful”. Ein Song, um die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit. Cro’s neue Songs sind allgemein ernster und tiefgründiger. Mit Einflüssen aus Rap, Soul, Pop und Funk ist “tru” ein vielseitiges Werk.
Während “Todas”, ein Titel mit mit Einflüssen aus Afro-Trap und Latin, den er im Original mit Fugees-Mitglied Wyclef Jean aufgenommen hat, kam er rüber auf die B-Stage.
Der Pandamann und seine Maske
Die Stimmung war richtig gut. Auf der B-stage folgten mit “hi Kids”, “Bad chick”, “Allein” und “Du” einige ältere Lieder. Wie er plötzlich so nah vor mir stand, überlegte ich mir schon einmal mehr, wie sieht er eigentlich unter dieser Maske aus? Weiss man das jetzt mittlerweilen? Zugegeben, ich hab gegoogelt. Aber ich hab nur diese unbestätigten Berichte gefunden. Wissen die Fans das mittlerweilen? Eigentlich ist es ja egal, aber neugierig ist man halt trotzdem. Man macht sich so seine Gedanken. Man hörte ja auch immer mal wieder “Ausziehen!”-Rufe aus dem Publikum. Ich geh davon aus, das war auf seine Maske bezogen. Ich war also nicht die einzig Neugierige. 😉
Carlo, wie Cro bürgerlich heisst, liess das textsichere Publikum mitsingen, klatschte Hände ab und kam schliesslich bei “Kein Benz” auf meiner Seite von der B-Stage runter ins Publikum. Er sprang und hüpfte mitten durch die Menge. Der (vielleicht etwas aggressive) Security hatte offensichtlich seine Mühe, Cro da durch die wilde Meute auf die Hauptbühne zu schleusen. Dabei hatte ich so von weitem den Eindruck, dass die Fans sich im Zaum hielten und einfach ausgelassen Party machten.
Einmal auf die andere Seite bitte
Zurück auf der Hauptbühne fuhr er mit den neuen Songs “Baum” und “Noch da” fort. Da kriegte er nicht nur so ein Geräusch machendes Tierchen (oder was es auch immer genau war) geschenkt, das man durchs Mikro einfach nicht hörte, sondern sogar ein Paar Sneakers. Der Geschenkgeber wurde damit nicht nur für eine Dankensumarmung auf die Bühne geholt, er durfte sogar noch stagediven. Der Fan wurde vom Publikum auf die B-Stage transportiert, während Cro mit Ivy zusammen “Fake you” performte. Stagediven war sowieso an dem Abend so etwa die Fortbewegungsmethode Nr. 1, um von der einen auf die andere Bühne zu kommen.
Der letzte Teil vor der Zugabe bestand dann auch wieder aus einigen älteren und bekannteren Songs wie “Bye Bye”.
Mein Top-Highlight? Ähm sorry, nicht der Pandamann
Cro’s ganze Gang tauchte schliesslich verteilt auf Haupt- und Nebenbühne wieder auf. Sie performten mit Cro zusammen unter anderem “Meine Gang”, “Tag und Nacht” oder auch “California”, bevor ein Medley mit allen zusammen folgte. Es wurde einmal mehr gestage-dived, Konfettikanonen knallten, es war wild und laut. Doch damit war das Konzert noch lange nicht zu ende. Cro kehrte nämlich noch einmal auf die Bühne zurück, um neben seinen Hits “Easy” und “Traum” mit “Unendlichkeit” den Abend abzuschliessen.
Musikalisch war vor allem so der erste Zugabe-Teil nicht immer mein Fall. Im Ganzen fand ich es aber ein cooles, sehr abwechslungsreiches Konzert. Der Pandamann ist einfach sympathisch und cool.
Das mit der kleinen Location hat auch definitiv funktioniert. Trotzdem war mein Highlight auch dieses mal wieder mehr ein anderer als Cro 😉 Mein Top-Highlight waren am Ende des Tages nämlich auch dieses Mal die Auftritte mit und von Teesy. Ja, irgendwie muss ich mir wohl ein Deutschland-Konzert einplanen, wenn das mit Teesy’s CH-Konzert nicht zu klappen scheint…
Was Cro betrifft, der kommt auf seiner Herbsttour nach Zürich in die Samsung Hall und im Sommer vorab noch ans Gurtenfestival
GALLERY
Infos zu Cro und seine Support Crew findet ihr hier:
www.cromusik.de
www.teesymusik.de
ivysole.com
www.aufderwolke.de
www.badchieff.com