Ein strenges Wochenende lag vor mir… hehe. Am Tag davor noch im Nachbardorf bei Gustav, war ich an diesem Freitagabend auf dem Weg ins Plaza in Zürich. Das Plaza ist eines meiner Lieblingslokale. Klein, fein und die Stimmung ist auch immer gut. Und die mit den bunten Vögel bemalten Wände des Lokals sind so wunderschön, die könnte man stundenlang anstarren. Wir starrten aber definitiv mehr auf die Bühne, denn Hecht spielten an dem Abend ihr bisher grösstes Clubkonzert.
Als ich ankam, wurde die lange Menschenschlange vor dem Club gerade um die Ecke, Richtung hinters Haus, verschoben, damit die Strasse nicht blockiert wurde. Hach, so weit hinten anstehen zu müssen ist blöd. Aber früher da sein funktionierte halt grad nicht. Arbeit und so. Ihr kennt das. Naja, auch wenn es mir ewig vorkam, war ich eigentlich sehr schnell durch die Ticketkontrolle durch und im Lokal drin. Erstmal am Merchstand vorbei und eines der coolen, neuen T-Shirts und den Gymbag mitnehmen. Die Menschenschlange drinnen war ja genauso lang. Es stellte sich aber heraus, dass die Schlange nicht etwa zum Konzertsaal hinein ging, nein die standen tatsächlich alle an der Garderobe. Somit quetschte ich mich neben den ganzen Leuten vorbei und war für einen Moment fast etwas schockiert: Der Konzertsaal an sich war noch so total leer und ich fand meinen Platz vorn an der Bühne somit fast zu einfach. Eine Kollegin wartete auch bereits auf Konzertstart.
Hecht brauchen dringend andere Support Acts! Bereits der Support im Bogen F hatte mir nicht wirklich gefallen. Max Urban & Zede waren im Plaza Support. Dieser Max hat eine unglaublich gute Stimme, wirklich, ABER: Erstens gefällt mir dieser Schweizerdeutsche R’n’B nicht und zweitens wirkte das ganze eher wie ne Karaoke-Veranstaltung. Würde man den Sänger mit ner tollen Band da hinstellen und mit paar richtig guten R’n’B-Songs, dann könnte man da doch so viel mehr draus machen?! Statt dessen drücken die auf ein paar Knöpfen rum… Der zusätzliche Rapkollege machte das Ganze auch nicht besser. Und dann kam das Mani Matter Cover von „Hemmige“, das ich an dem Nachmittag auf SRF3 bereits verwünscht hatte, auch noch von denen. Ich bin mir ziemlich sicher, ich war nicht die Einzige, die so dachte… naja…
Gut spielten danach Hecht! Hecht, eine richtig tolle Mundart-Popband, mit Songs bestehend aus witzigen, kreativen Texten. Manche davon sind aber auch super schön und romantisch. Dazu gibts mitreissende Melodien und immer viel Action auf der Bühne. In bunten Hemden und Schuhen wissen sie das Publikum mitzureissen und zu unterhalten. Sie lassen ihre Fans und Zuschauer tanzen, mitsingen und mitfeiern. Und seit ihrem aktuellen Album „Adam + Eva“, mit dem sie nun ihre Frühlingstour gestartet haben, noch viel mehr. Ja, der Frühling macht alles neu und somit ist mit Chris Filter, den ich von Tobey Lucas kenne, als neuer Drummer mitdabei. Rolf ist noch vor Frühlingstourbeginn ausgestiegen. Jaha, mein armes Fanherz! Das muss in den letzten Monaten ganz schön viel einstecken mit so vielen Bandmemberwechsel überall…
Hecht starteten mit „Alti Songs“ ab dem aktuellen Album und spielten einen tollen Mix daraus, sowie aus ihrem 2012 veröffentlichten Debut „Wer zerscht zMeer gseht“. Mit „Tänzer“, „Weder Mol chli dra“, „Sansibar“ [Video hier], „Brissago“ oder auch dem neuen „Fiji“ rockte das Quintett das Plaza. Es herrschte von Anfang an tolle Stimmung, die sich mit jedem Lied noch steigerte. Vor allem als die Fünf „Gymnastique“ anstimmten und Stefan, Gisi, Phil und Chrigu gegen Ende des Songs ins Publikum sprangen, um die dazugehörige Choreographie vorzuführen. Da ernteten sie viel Jubel und wurden doll gefeiert.
Das „Zebra“ [Video hier] wurde gejagt, es gab wilde Soli – vor allem von Keyboarder Gisi – und dafür gab es für Hecht, anders als in „Brissago“, ein deutliches „Oh yeah!“.
Für „Wenn dSonne chond“ [Video hier] holten sie dieses Mal mit Jasmin und Jan gleich zwei Zuschauer zur Unterstützung am Schellenkranz auf die Bühne. Nach dem letzten Song „Adam+Eva“ tobte die Menge und holte die Band lautstark für eine Zugabe zurück. Alle wollten „Charlotta“ hören und plötzlich sass das ganze Publikum deshalb sogar in der Hocke – aber es nütze erstmal nichts. Hecht liessen ihre Fans noch etwas auf ihre „Charlotta“ warten.
Mit „Hus uf Sand“ starteten sie ihre Zugabenrunde nämlich erstmal schön ruhig und romantisch. Die Diskokugel liess dabei das Licht durch den ganzen Raum tanzen und die Location glitzern. Hach, wenn man denkt, dass der Song nur knapp noch aufs Album geschafft hatte… Mit meinem Favouriten „See springe“ wurde schon mal etwas Sommer ins Plaza geholt – und dann endlich „Charlotta“. So ging am Ende nochmals richtig die Post ab. Aber ganz ausklingen tat das grandiose Konzert erst als alle nochmals ihre Füdlis zu „Tanze Tanze“ schwenkten.
Ein bombastischer Abend! Und wenn ihr die Chance kriegt, geht und hört euch meine Lieblingsfische an. Auf www.hechtimnetz.ch findet ihr die letzten Daten der Frühlingstour und die Festivals kommen bestimmt…!