James Gruntz an den Gurten Sessions

Nach knapp sechs Monaten liess James Gruntz anlässlich des Tourabschlusses seiner Belvedere-Tour auf dem Gurten wieder die Herzen tanzen. Er und seine Band spielten gestern in der Kulturschüür Uptown, oben auf dem Berner Hausberg, an den „Gurten Sessions“. Ein schöner Anlass mit einer grossartigen Band.

Ich glaub, ich war noch nie auf dem Gurten ohne das ganze Festivalgelände im Sommer. Kann mich auch jeden Fall nicht daran erinnern. Gut waren so viele Leute da, denen ich einfach hinterher gehen konnte. Jaja, ich hätte es sicher allein gefunden, aber ich bin trotzdem immer ein Bisschen nervös, wenn ich was suchen muss. Es waren aber sogar einige Bekannte da, welche, die ich sogar lange nicht mehr gesehen hatte. So machte das Ganze gleich doppelten Spass. Im Ticketpreis waren neben dem Konzert die Bahnfahrt auf den Gurten sowie ein Stehdinner inklusive. Ein schöner Event so zum Wintereinbruch. Schön in der Wärme lecker essen und gute Musik hören. Ich war natürlich gespannt. Wusste nicht so recht, was mich da erwarten würde.

Gleich rechts neben dem Eingang stand die Bar und im ganzen Raum waren Stehtischchen aufgestellt sowie mittendrin ein grosses Buffet: Salate, Sandwiches sowie Reis mit Poulet-Geschnezeltem und Gemüseragout. Das Beste stand seitwärts an den Wänden entlang auf eigenen Tischchen: Das Dessert. Saftiger Zitronencake, super leckeres Schokomousse und Panna cotta sowie Fruchtsalat. Hmm, unglaublich lecker. Das Vermicelles ignorierte ich allerdings gekonnt. Mit den vielen Besuchern war es zwar fast etwas eng, aber der Abend fing schon mal gut an.

Im Uptown sollten auf jeden Fall öfters Konzerte stattfinden. Was für ein schönes Lokal mit tollem Konzertesaal. Es hängen Kronleuchter, mit den Balken erinnert es mich ein wenig an die Schüür in Luzern (ok, es heisst ja auch Kulturschüür), nur halt edler. Auf die Bühne führt vorn eine kleine Treppe. Es hängen viele einzelne Glühbirnen von der Bühnendecke, kleine Scheinwerfer stehen im Hintergrund. Das gehöre da dazu, sei nicht von der Band gestellt worden. Richtig schön. Später wurde während dem Konzert vom Lichttechniker damit eine wunderschöne Atmosphäre kreiert.

Der Saal war komplett bestuhlt. Und trotzdem war die Atmosphäre während der Show dann richtig gut. Vielleicht lag es auch etwas an mir, daran, dass zumindest ich während des ganzen Konzertes stehen konnte. Weil sitzen bei James Gruntz? Nicht freiwillig. Ich hatte das aller, allerletzte Ticket noch ergattert. Der Sitz stand in der 10. Reihe. Nicht so toll eigentlich. Aber dort konnte ich während des ganzen Konzertes stehen und hatte gute Sicht, ohne dass ich dabei jemanden störte. Also schlussendlich perfekt.

Das Konzert begann ruhig mit „Countless Roads“. Durch die ausgiebigen Jams und Solis der Band liessen sich aber sehr schnell einige Leute mitreissen, konnten sich teils kaum auf ihren Stühlen halten. Und trotzdem wär keiner aufgestanden. Ich werd es nie verstehen. Aber eben, die Stimmung war überraschenderweise trotzdem gut. Man merkte, dass die Zuschauer das Konzert total genossen und super fanden. Es gab viele Zwischenrufe und Jubel. Es wurde von der Band sicher auch noch durchs Auslösen einiger Lacher unterstützt.  Da meinte James zum Beispiel plötzlich, dass er sich jetzt erstmals sammeln müsse, weil Bassist Severin einen Song zu früh angestimmt hatte und die Setliste kurz etwas durcheinander geraten sei. Nicht, dass das irgendwer bemerkt hätte, hätte er das nicht erwähnt. Spätestens als er darauf aber vor „Heart Keeps Dancing“ meinte, man müsse etwas mehr auf sich selber hören und tun, was einen gefällt, war der Mut wohl da und die Leute erhoben sich während des Stückes doch aus ihren Sitzen. Bis zum Schluss trauten sich wenigstens einige sich ganz der Musik hinzugeben. Verliessen teils sogar ihre Plätze, wippten und tanzten zu den mitreissenden Stücken.

Vor allem die Zugaben gaben nochmals Antrieb. Ohne die hätte man die Band das Konzert natürlich nicht beenden lassen. Wer James Gruntz jetzt gerne noch oder nochmals auf seiner Belvedere-Tour live sehen möchte, der muss sich sputen. Es gibt noch 3 Konzerte. Die Daten und Infos dazu findet ihr auf www.jamesgruntz.com.

 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*