Viele Fragen mich immer wieder: Wie triffst du ständig diese Musiker? Und eigentlich ist es gar keine so wilde Sache und es gibt nur zwei Optionen: Entweder geben sie nach den Konzerten Autogramme, dann müsst ihr halt einfach zu ihnen hingehen. 😉 Oder man wartet irgendwo auf sie – normalerweise am Backstage-Eingang des Eventlokals.
Musiker und Bands treffen
Generell stell ich mich ja nach dem Konzert an den Merchandise-Stand und hol mir ganz offiziell meine Autogramme und Fotos ab. Je kleiner die Konzerte, desto wahrscheinlicher ist’s, dass man die Musiker dort antrifft. Also, eigentlich immer. Aber wie grösser das Konzert, je mehr Publikum da ist, desto schwieriger wird das natürlich. Für 2000+ Leute nach nem Konzert noch Autogramme schreiben, das ist dann halt zu viel. Somit wird sowas meist gar nicht mehr durchgeführt. Und da weichen wir eben auf den Backstage-Eingang aus – das ist dann so inoffiziell, versteht sich. Manche finden, das natürlich total idiotisch, andere hingegen, dass das halt irgendwie dazu gehört 😉 Man muss das halt immer etwas abschätzen versuchen, was geht und was vielleicht doch besser nicht. Es ist aber schön, den (Lieblings-)Musiker persönlich zu danken und vorzuschwärmen, wie toll man findet was sie tun. Klar, das zeigt man auch irgendwie schon dadurch, dass man die Konzerte besucht. Aber Tage, wie eben dieser Samstag mit Kodaline, Undiscovered Soul, Andreas Moe sowie den ganzen Begegnungen mit den verschiedensten Leuten (Bekannte, Freunde oder auch Unbekannte) sind definitiv unbezahlbar!
Vor dem Konzert
Ich wollte Kodaline wieder treffen. Wieder heisst, ich hatte sie 1 Jahr davor vor ihrem Komplex-Konzert getroffen sowie am Swisscom-Showcase in Bern letzten September. An beiden Events gabs Autogrammstunden. Nach dem Komplex-Konzert musste ich meinen Zug allerdings erwischen. Aber da hatte ich sie ja eben eh schon vor dem Konzert getroffen (eben so wie an diesem Samstag letzten Februar). Die Show im Volkshaus war bereits länger ausverkauft. Ich hatte mein Kodaline-Ticket aber schon ewig. Als dann Undiscovered Soul verkündeten, dass sie die irische Band im Volkshaus Zürich supporten werden, da war die Freude riesig! Es gab sogar Fans, die sich mit viel Müh und Not noch extra Tickets besorgt haben ^^. Nachdem ich auch bei Andreas Moe noch reingehört hatte und fand, das klinge ganz gut, wuchs die Vorfreude aufs Konzert fast ins Unendliche. Einfach aufregend, wenn man weiss, dass einen die Support Acts ebenfalls gefallen werden 😉 Dass es im Volkshaus eine Autogrammestunde von Kodaline geben würde, bezweifelte ich. Deshalb war ich halt einfach mal wieder früh genug an der Halle.
Mit 4 Lindt-Schokohäschen in einem Geschenksäckli, dazu eine Karte, in der auch meine Twitternamen vermerkt waren, stellte ich mich nervös an die Hausecke des Volkshaus. Die Schokohasen waren für Kodaline, die sich via Twitter beklagt hatten, dass es bei uns kein Nandos (eine Fastfoodkette mit vor allem Hühnchengerichten) gibt. Und Schweizer Schokolade – dann noch zu Ostern in Hasenform – ist doch eh das Beste. 😉 Einen Security-Mann hatte es natürlich auch vor der Backstage-Tür. Aber bist du anständig und brav, dann kriegst du auch keinen Ärger mit ihnen. Sie verdrehen höchstens die Augen und lachen dich aus, weil du da jetzt stundenlang rumstehst 😉
Es zog an diesem Nachmittag eine Demo gegen Rassismus durch die Strassen am Volkshaus vorbei. Überall schwerbewaffnete Polizisten in der Gegend. Es war also am Hintereingang eh definitiv angenehmer als vorn an der Strasse zu hocken. Es war super ruhig und es tat sich erstmal GAR NICHTS. Warten ist also eigentlich DAS „Geheimnis“ 😉 Und während ich wartete, stand plötzlich ein Jamaikaner in der einen Tür. Ich kam mit ihm ins Gespräch. Er arbeitet im Volkshaus-Restaurant und erzählte mir allerlei über sich und sein Leben in der Schweiz, verglichen auch zu Jamaica. Die Unterhaltung war nicht nur interessant sondern verkürzte die Wartezeit. Wenigstens so lange, bis seine Pause um war. 😉 Und da hielt auch schon plötzlich ein Taxi neben mir, fuhr mir schon fast über die Füsse, und Mark, der Gitarrist von Kodaline, stieg aus. Ja, das ging somit schon fast zu einfach. Über die Schokohasen als „Nandos-Ersatz“ hat er sich riesig gefreut – wie sehr, sollte ich später noch erfahren. Und ja, wie die Iren sind – sehr locker, total offen, herzlich und super lieb. Umarmungen, Smalltalk, Fotos, Autogramme… und ich solle einfach weiter warten, die anderen kämen dann schon. Auf jeden Fall, genau als Mark dann durch die Tür verschwunden war, kamen einige Teen-Girls daher. Tja, von da an musste ich „teilen“. Kodaline kamen alle einzeln an. Als zweiter Jay, der Bassist, und dann Vinnie, der Drummer. Es waren wohl keine 10 Fans vor Ort.
In der Zwischenzeit waren auch Undiscovered Soul in ihrem gelben Souls-Mobil vorgefahren. Da herrschte gleich reges Treiben um den Backstage-Eingang rum. Sie könnt ihr ganz einfach nach den Konzerten am Merchstand antreffen. Geht und sagt hallo, ihr werdet sie sofort mögen! 🙂 Andreas Moe huschte auch irgendwann dazwischen durch die Backstage-Tür. Ihn trifft man ebenfalls nach den Konzerten an. Während wir also noch auf den letzten, Kodaline-Frontmann Steve, warteten, meinte plötzlich eines der Mädels zu mir: „Bist du mrsspeechless auf Twitter? Du hast gerade ein Tweet von Kodaline erhalten!“ Da haben Kodaline doch die 4 Schokohasen in ihrer Garderobe aufgestellt, sie mit Studentenfutter und Wasser „gefüttert“ und dazu geschrieben, sie würden gut für sie sorgen. Schmatzgeräusche inklusive.
Thanks @mrsspeechless and @planetsarah_ch for the chocolate rabbits.. We’re looking after them.. x pic.twitter.com/cyJvAgjSLl
— Kodaline (@Kodaline) 28. Februar 2015
Und ich lach immer noch drüber.;) Ich deutete das mal so, dass sie sich sehr über mein kleines Geschenk freuten (und dass ihnen vielleicht manchmal etwas langweilig ist beim Warten 😉 ). 😀 haha. Ich hab danach auf Twitter stundenlang / tagelang Benachrichtigungen von Retweets und Faves erhalten. Das schien kein Ende mehr zu nehmen ^^ Schliesslich kam Steve irgendwann nach Soundcheckbeginn auch noch an. Er war natürlich spät dran, aber hatte trotzdem noch viel Geduld und Zeit für die Fans. Super, die Vier! Sowas ist absolut nicht selbstverständlich.
Ich musste mich dann erst einmal dringend aufwärmen gehen. Ab zu Starbucks also und mich danach mit Freunden für den Einlass anstellen. So lange mussten wir bis Türöffnung zum Glück nicht mehr warten. Der Einlass war übrigens ein ziemliches Gedränge und eher mühsam bis wir mal endlich durch die Tür geschoben wurden. Schnell vor die Bühne platzieren. Für die erste Reihe reichte das natürlich nicht mehr, aber an diesem Tag war das total ok 🙂
Das Konzert
Es war ein unglaublicher Konzerteabend, es passte einfach alles perfekt. Allein das Line-Up war der Wahnsinn. Als Erster stand eben Andreas Moe, ein Schwedischer Singer/Songwriter, von 19.45 Uhr bis 20.15 Uhr auf der Bühne. Möglicherweise habt ihr ihn schon in Tracks von DJ’s wie „Avicii“ oder „Tiesto“ gehört, denen er seine Stimme lieh. Seine eigene Musik ist aber ganz anders. Ganz allein und nur mit Gitarre, einem Basedrum sowie einer Mundharmonika konnte er das Publikum schnell begeistern und mitreissen. Der Multi-Instrumentalist besitzt eine super schöne, vielseitige Stimme und kam mit Songs wie „Ocean“ oder „How Do You Say It?“ beim Zürcher Publikum sehr gut an. [Youtube: Andreas Moe in concert]
Nach einer kurzen Umbaupause gab es eben mit Undiscovered Soul einen zweiten Support Act (Sie kennt ihr. Lest einfach meinen Blog 😉 ). Die sechs brachten wieder so eine unglaubliche Energie auf die Bühne und gewannen das Zürcher Publikum im Sturm. Ich kenn nichts anderes von ihnen, aber es war extra toll da im Volkshaus. Die sechs gehören einfach auf ne grosse Bühne. Hörte ich doch dann auch von einigen, die die Souls zum ersten Mal sahen, ihnen habe die Thuner Band sogar besser gefallen als der darauffolgende Hauptact. Sie präsentierten die am Vortag veröffentlichte EP „Green“, die letzte ihrer EP-Trilogie („Yellow“ / „Purple“). Mit ihren herzergreifenden Melodien, tollen Pop-Arrangements, den ganzen wundervollen Harmonien und mit so vielen Emotionen rockte die Band das Volkshaus mit Songs wie „Ask Me“, „Run Baby Run“ oder „Tandem“. Sie tragen immer soviel dazu bei, dass Abende wie dieser perfekt sind! [Youtube: Undiscovered Soul in concert]
Schliesslich um 21.30 Uhr rum begann das langersehnte Kodaline-Konzert. Stephan Garrigan, Vinny May, Jason Boland und Mark Prendergast waren nun mit ihrem neuen Album “Coming Up For Air” und der gleichnamigen Tour endlich auch in der Schweiz. Gut, Kodaline scheinen unser kleines Land zu mögen, sie sind öfters hier. Erst am Vortag etwa bei den Swiss Music Awards, sowie diesen Sommer gleich wieder, am Openair St. Gallen und am Heiteren Festival. Mit einem tollen Mix aus uptempo Indie-Rock und ruhigen Volkstönen führten sie mit Songs wie „Ready“, „Unclear“, „One Day“ oder „All Comes Down“ durch den Abend. Einfühlsam, harmonisch und absolut berührend. Mal ruhig und leise, dann wieder kraftvoll und euphorisch. Steve’s Stimme und die wunderbaren Harmonien, mit denen sie ihre Geschichten erzählen, ihre Songs präsentieren, treffen mitten ins Herz. “You make my heart feel like it’s summer” (Du lässt mein Herz fühlen als wärs Sommer) singen sie in The One“ – eine perfekte Beschreibung für die Gefühle an diesem Abend. Für kurze Zeit nehmen sie dich mit in diese kleine “perfect World”. Das Publikum verwandelte den Saal in ein Lichteremeer und sangen vor allem bei den älteren Songs Wort für Wort mit. Und auf dem Balkon sassen sogar Steve’s Eltern, die offensichtlich extra aus Irland in die Schweiz gekommen waren. Die Stimmung war so ruhig und entspannt während dem Konzert. Gegen Ende merkte man aber dann doch wie die Leute „All I Want“ gar nicht mehr erwarten konnten. Es war überhaupt nicht einfach, sich am Ende aus ihrem Bann wieder zu lösen und klare Gedanken zu fassen. [Youtube: Kodaline in concert]
Nach dem Konzert
Ich hab danach noch viele weitere Bekannte getroffen, die an dem Abend ebenfalls ins Volkshaus gepilgert waren. Zumindest die meisten genauso begeistert wie ich. Andreas Moe und Undiscovered Soul gaben eben dann im Foyer noch Autogramme. Allerdings begann schon der Abbau sehr schnell und sogar im Foyer warfen die Security alle viel zu früh raus – samt Bands. Eine Kollegin und ich kriegten eine Rückfahrt angeboten. Somit mussten wir also nicht gleich auf den Zug rennen. Das führte uns aber dann nochmals hinters Haus an den Backstage-Eingang, wo sämtliche Bands versammelt waren und Jay und Mark von Kodaline auch nochmals fleissig Autogramme schrieben. Es waren wie bereits vor dem Konzert nur ein paar wenige Fans dort. Aber so zum Abschluss vorm Heimgehen Kodaline nochmals zu sehen und ihnen zu danken – einfach schön. So ein wahnsinns Konzert, und sie sind so unglaublich lieb und auf dem Boden geblieben. Mit dem ganzen Erfolg, den Kodaline haben, könnte das ja auch ganz anders sein.
Der Tag hätte nicht besser und ereignisreicher sein können!
Infos über die Bands findet ihr auf ihren Webseiten oder auf Facebook:
Kodaline – www.kodaline.com
Undiscovered Soul – www.undiscoveredsoul.ch
Andreas Moe – www.facebook.com/andreasmoemusic
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