Kodaline zurück im Volkshaus Zürich

Ein Déja-vu! Naja, ein kleines wenigstens, was das Datum und den Ort betraf auf jeden Fall. Kodaline waren nämlich auf den Tag genau ein Jahr nach ihrem letzten Auftritt wieder zurück im Volkshaus Zürich. Mit anderem Support Act und etwas geänderter Setlist. Und irgendwie noch viel schöner als im Jahr zuvor. Dank Mainland Music war ich auch wieder dabei.

Wie letztes Jahr [lest hier: Kodaline im Volkshaus Zürich] stellten sich die Meisten erst kurz vor Türöffnung an. Die Schlange ging dafür aber dann bis weit nach hinten um die Ecke. Kodaline waren bereits am Vortag aus Stuttgart nach Zürich gekommen und hatten ihren freien Tag unter anderem beim Schauen eines für die Iren wichtigen Spiels im Irish Pub verbracht (siehe Twitter ;-)).

Ich war bereits nachmittags wieder vor Ort, aber wir stellten uns dann etwa eine Stunde vor Türöffnung vorn am Eingang an. Zwar nicht um in der ersten Reihe zu stehen (dafür war es mittlerweilen zu spät), aber zumindest einen einigermassen guten Platz zu ergattern. Vis-à-vis vom Eingang, auf der gegenüberliegenden Strassenseite, stellten sich dann plötzlich mehrere Polizisten in und um ihre Fahrzeuge rum auf. Ich weiss nicht, wie es euch bei sowas geht, aber mir war das nicht geheuer und gefiel mir gar nicht. Sicherheit, klar, aber ich unterdrückte definitiv eine leichte Panikattacke. Genau vor einem Jahr ging da ja auch eine Demo durch, aber damals waren die Paris-Anschläge noch nicht im Hinterkopf. Man kann sowas leider nicht komplett ausschalten. Irgendwie bleiben solche Bilder hängen und in gewissen Situationen erinnert man sich wieder daran. Sobald ich mein Ticket an der Abendkasse bekommen hatte und drinnen an meinem Platz stand, verflog die Angst wieder. Die Vorfreude und Aufregung war gross. Ich freu mich immer auf meine Konzertbesuche und die Bands, aber bei Kodaline ist das irgendwie noch viel stärker.

Ich war etwas besorgt, weil ich im Dezember Kodaline zum letzten Mal gesehen hatte und das in einer 23‘000 Zuschauer-Arena in Dublin. Die Zuschauer in der Schweiz und Irland sind einfach so total unterschiedlich. Ein Konzert wie dort wird man hier in der Schweiz nie toppen können. Und Kodaline spielten damals eine so tolle Setlist, mit so vielen Gästen und es sang der hinterste und letzte jedes einzelne Wort mit. Aber das Konzert im Volkshaus war schliesslich auch richtig schön. Und von der Stimmung her war dieses Jahr sogar irgendwie besser.

Support Act waren wie am Dublin Konzert das Indie Pop/Rock-Duo All Tvvins aus Irland, das mit einem dritten Mann an den Drums tourt. Schon in Dublin war ich ganz fasziniert dem Gitarristen zuzuschauen, aber die Musik der Band sagte mir schon da nicht so sehr zu. Mir wären also die letztjährigen Support Acts schon lieber gewesen.

Kodaline starteten schliesslich wie vor einem Jahr mit „Ready“, was jedes Mal gleich richtig Schwung in die Hallen bringt. Es sind dann eben alle bereit, Kodaline endlich wieder zu sehen. David, den ich in Dublin zum ersten Mal gesehen hatte, ist nun mit ihnen auf der ganzen Tour an Keyboard und Gitarre dabei. Das sei seine längste Tour bisher. Es war bis auf wenige einzelne Titel die selbe Setlist wie in Dublin und ähnlich zu der letzjährigen. Als Frontmann Steve beim dritten Song erwähnte, dass er sich freue wieder in Zürich zu sein und sie die Schweiz lieben, erntete er natürlich viel Jubel und Applaus. Naja, kaufen wir ihm gerne ab, waren Kodaline doch über die letzten Monate einige Male hier. Die Fanbasis wächst hier stetig. Er bat das Publikum bei „One Day“ lautstark mitzusingen und falls man den Text nicht kenne, einfach trotzdem zu jubeln und zu schreien. Man merkte gut, dass es ihm im Vergleich zum Vorjahr besser ging, auch wenn man raus hörte, dass er an dem Abend einige Schwierigkeiten mit der Stimme hatte.

Die ganze Stimmung war irgendwie anders als das Jahr zuvor. Weniger kreischig, die Leute sangen mehr mit. Einfach schöner. Alle kennen seit dem letzten Jahr wohl die Texte nun besser. Immer wieder liess Steve das Publikum mitsingen und bei „The One“, bei dem er ganz allein mit Gitarre auf der Bühne stand, bat er das Publikum, weil es ein romantischer Song ist, den Saal in ein Lichtermeer zu verwandeln. Oh ja, Kodaline lassen Herzen höher schlagen. Die folkigen Popsongs mit dem irischen Touch, den wunderschönen Melodien und Texten – sie berühren, es macht nachwievor so unglaublich viel Spass. Natürlich fehlten Songs wie „Coming Alive“ oder „Honest“ ebenfalls nicht.

Sassen letztes Jahr Steve’s Eltern im Publikum, waren an dem Abend Mark’s dabei, die an diesem Sonntag bereits ihren 25. Hochzeitstag feierten. Kodaline widmeten ihnen damit das wunderschöne „Love will set you free“. Hätte natürlich nicht passender sein können.

Während zum Ende des Liedes einer nach dem anderen die Bühne verliess, sang das Publikum weiter und weiter und weiter. Und auch als die Band bereits wieder zurückgekehrt war und sich für die erste Zugabe bereit machte, fand der Publikumsgesang kaum ein Ende. Mit „Everything Works Out In The End“, wofür auch Vinny ausnahmsweise zu Beginn vorn am Bühnenrand stand, und einem Medley aus „Big Bad World“, „Talk“ und „Perfect World“ kamen sie dem Ende dann aber doch näher. Und natürlich wurde das Konzert mit „All I Want“ beendet. Da sang das Publikum auch schon die erste Strophe, bevor Steve diese überhaupt anstimmte.

Ich wäre wahrscheinlich super traurig und melancholisch geworden, wäre da die Aussicht auf ein weiteres Konzert am darauf folgenden Tag nicht gewesen. 😉 Schliesslich spielten Kodaline ja noch zwei weitere Konzerte hier in der Schweiz – Solothurn und Lausanne.  Der Montag konnte also gar nicht schnell genug vorüber gehen.

Offizielle Webseiten:
www.kodaline.com
alltvvins.com

Schaut euch den Kodaline Vlog aus Zürich an