Seit 5 Jahren ist Damian Lynn nun unterwegs, aber das sei ihm ja so bisher noch nie passiert, gestand er. Zurzeit mit seinem im letzten Frühling veröffentlichten zweiten Album „Truth Be Told“ auf Herbsttour, war das Canal3 Soundcheck-Konzert in der Kufa Lyss zeitweise wirklich etwas mehr Soundcheck als Konzert 😉
Dream Pop aus dem Land der Hobbits
Um 20 Uhr startete die neuseeländische Band „French For Rabbits“ ihr kurzes Support Set. Eigentlich seien sie normalerweise sogar zu fünft, heute standen aber nur Frontfrau Brooke an Keyboard, Gitarre und Leadgesang, Bassist Ben sowie Penelope für die Backing vocals auf der Bühne.
French For Rabbits sind momentan auf Tour durch Europa. Am nächsten Tag gehe es nach Deutschland und dann weiter in die UK, genauer gesagt nach Schottland. Sie seien vor paar Jahren schon mal in der Schweiz gewesen. Einige Zuschauer im Publikum hatten sie damals sogar gesehen. Sie mögen die Schweiz. Es sei hier ähnlich wie in Neuseeland, nur dass wir in der Schweiz die cooler aussehenden Häuser hätten.
Mit ihrem wunderschönen, melancholischen Dream pop brachten sie das Publikum in der Kufa in Stimmung. Nach dem Konzert seien sie dann auch noch gerne da, um über „Hobbits und Habits“ zu plaudern. Sympathisch die drei. Fand übrigens auch die Kufa Katze, die es sich nach der Show bei Ihnen auf dem Stuhl bequem machte.
Viel Liebe für Damian Lynn
Nachdem ich Damian Lynn eine Woche davor am ZKB Nachtschwärmer unplugged gesehen hatte, freute ich mich auf sein Tourkonzert in der Kufa. Während ich ja um 17 Uhr noch im Büro sass, seien die ersten Fans bereits vor dem Lysser Konzertlokal gestanden und hätten auf ihn gewartet. Uiuiui… 😉 Von deren selbstbedruckten T-Shirts war Damian allerdings beeindruckt. Selber habe er nämlich noch keine in seinem Merch.
Schon kurz vor Konzertbeginn fragte ich mich, ob die Techniker da womöglich in ihrem Kabelsalat ein kleines Problem hatten. Es sah zumindest so aus. Aber als um 21 Uhr Damian Lynn sein Konzert startete, schien alles in Ordnung.
Schon länger zu zweit mit Drummer Marcel unterwegs, ab und zu auch mit Bassist, sind sie seit September mit Sebi an Keyboard, Synthies und Gitarre nun zu dritt. Sie starteten mit den ersten neuen Songs ihr Set, das wie gewohnt auch live auf Canal3 übertragen wurde. Das darauffolgende Otis Redding Cover „Sitting On the Dock of The Bay“ führt Damian schon länger in seinem Programm mit.
Am Vortag noch in Lausanne gewesen, sei Damian froh, müsse er nicht mehr Französisch sprechen. Wobei er vorsichtshalber dann doch nochmals nachfragte. Etwa beim fünften Lied passierte es dann: Die Loopstation setzte aus, bzw. sie nahm das Mikro nicht mehr an. Er konnte seine Beats nicht mehr aufnehmen.
Nachdem sie einen Moment dran rumgeschraubt und gedrückt hatten, das Problem aber offensichtlich nicht sofort gelöst werden konnte, änderte Damian halt ganz einfach seine Setlist. Während dann Techniker und Bandmitglieder zu viert rumprobierten, ging Damian, sich an der Akustikgitarre begleitend, zu „Winter“ über. Mittlerweile sei er nicht mehr ganz so sehr auf die Loopstation angewiesen wie früher. Ausserdem war es ja sonst besonders für die Radiohörer blöd, die nicht sehen konnten, was los war.
Er spielte auch „Memories“ ab dem Debutalbum. Den Song habe er damals im Frühling an die Radios geschickt. Da das Lied sehr ruhig und melancholisch ist, sei es zu dem Zeitpunkt aber gar nicht gespielt worden. Erst im Herbst darauf lief es dann plötzlich auf und ab. Mit Sebi am Keyboard spielten sie die wunderschöne Ballade zu zweit.
Bis Mikro und Loopstation etwa nach zwei Songs wieder funktionierten, war es schon etwas mehr wie beim Soundcheck als an einem Konzert 😉 . Es konnte dann glücklicherweise weiter gehen, wie es sollte. Trotz des Unterbruchs, dem ganzen Hin und Her, war die Stimmung in der Kufa aber sehr gut. Sowas kann halt mal passieren und sah wohl kaum einer zu eng.
Nachdem mir „When We Do It“, die erste Single-Auskopplung ab „Truth Be Told“ nicht unbedingt gefallen hatte, stellte ich fest, dass Damian Lynn aber auf dem neuen Album nachwievor wie er klingt. Natürlich mit teils etwas spezielleren Beats und mehr Synthies. Aber seine wunderschönen Balladen sind auch auf dem Nachfolger vorhanden. Und zu Dritt klingt natürlich nun alles nach noch mehr.
Neben neuen Songs wie „Don’t Stop“ sowie „Flowers“ spielte Damian dann auch wieder sein „Hip Hop/Rap Mash Up“, dieses Mal etwas länger als beim Zugkonzert. Er versprach, dass wer mehr als 15 Songs daraus erkenne, dem bezahle er danach ein Bier. Ähm, hat das jemand geschafft? Also ich erkannte gerade mal drei Songs. D 😉 Das Mash Up zog sich dann vielleicht doch ein wenig lang.
Das Publikum liess Damian am Ende definitiv nicht ohne Zugabe gehen. Um sich bei den Zuhörern für die technischen Fehler zu entschuldigen, gab’s dann auch noch etwas besonderes: Er stellte sich mit seiner Akustikgitarre mitten ins Publikum und sang „All I Want“ von Kodaline. Das war zum Abschluss nochmals so richtig Gänsehaut pur! Und von der Galerie oben gesehen, hatte sich das Publikum sogar in Herzform um ihn versammelt. So viel Liebe hatten alle für den Luzerner 🙂
Könnt ihr das Herz erkennen? ♥
Wer Damian Lynn gerne live sehen möchte, der hat einige Möglichkeiten: Die Tour führt ihn quer durch die Schweiz. Dabei spielen sie gleich zwei weitere Male im Kanton Bern (Bern selber sowie Burgdorf), am wunderbaren Songbird Festival in Davos sowie einigen weiteren Orten. Ausserdem geht er im Dezember bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr auf Deutschland Tour.
Schaut einfach bei www.damianlynn.com vorbei.
Infos zum Support Act findet ihr unter www.frenchforrabbits.com