Die Irische Rockband The Coronas ist seit einer Woche auf Tour und dabei auch nach Zürich zurückgekehrt. Dank Mainland Music konnte ich dabei sein. Es war mein erstes Konzert von Ihnen, aber bestimmt nicht das letzte.
Am Morgen befürchtete ich ja noch fast, ich müsste das Konzert canceln, weil sich bei mir eine gröbere Erkältung anzukünden schien. Aber das gab mir mein Kopf dann doch nicht zu. Das Konzert wollte ich unbedingt sehen. Die Erkältung hielt sich dann auch in Grenzen und ich erlebte einen super Konzertabend!
Ich traf bereits vor dem Konzert auf Nina von Kekoaskorner, die mir vom Interview erzählte, das sie mit dem The Coronas Frontmann Danny führen konnte. Das, was sie mir vom Gespräch her schilderte, war auch etwa der Eindruck, den ich insoweit von der Band hatte. Sehr locker, freundlich und super sympathisch – Iren halt. Anders kenne ich’s grundsätzlich nicht 🙂 Ab den Alben klangen sie gut und ich war nun so gespannt, wie sich die Band live so machte.
Polar Circles eröffneten den Abend
Um ca. 20.15 Uhr startete die Lausanner Indie-Rockband Polar Circles ihr rund halbstündiges Set. Die vierköpfige Band begleitet The Coronas zurzeit auf Deutschland-Tour, inklusive Zwischenhalt bei uns in der Schweiz.
Schon öfters waren Polar Circles für diverse Bands Support und auch im Ausland gewesen. Gerade erst die letzten beiden Wochenenden haben sie neben dem Reeperbahn Festival in Hamburg auch am Vienna Waves gespielt. Das sind gerade für Newcomer zwei sehr wichtige Musikfestivals, die ich auf jeden Fall auch gerne mal besuchen möchte.
Die Setlist beinhaltete Songs, inklusive der aktuellen Single „Falling Tonight“, die es ab November auf dem zweiten Album zu hören geben wird. Mit ihrem melodiösen, sphärischen und melancholischen Rock stimmten sie das Publikum schon mal gut auf die Hauptband ein.
The Coronas rockten den Papiersaal
Knapp nach 21 Uhr betraten die fünf Iren nach kurzem Umbau die Bühne im gut besuchten Papiersaal. Sie starteten das ziemlich genau 90min dauernde Konzert mit dem mitreissenden „Real Feel“. Genauso packend ging es weiter mit „Get Loose“ und „Addicted To Progress“. Sofort herrschte eine tolle Stimmung im Publikum.
Sie werden am heutigen Abend eine Weile bleiben, versicherte Frontmann Danny. Sie wollen so lange spielen bis keiner mehr klatschte. Ja, wenn die Musiker solche Versprechen nur jeweils einhalten würden 😉
The Coronas sind Frontmann Danny, Gitarrist Dave, Bassist Graham sowie Conor an den Drums. An ihren Konzerten werden sie von Jonathan begleitet, der im Hintergrund an Keyboard, Gitarre und Gesang ihren Sound noch abrundet. Die Band stammt aus der irischen Hauptstadt Dublin und wurde 2003 gegründet. Und ja mein erster Gedanke war auch etwa „Gibt es nicht ein Bier, das Corona heisst?“ (Ich als nicht Biertrinkerin 😉 ) Der Name sei aber durch eine Filmfigur inspiriert, wie ich in einem Interview gelesen habe 😉
Ziemlich genau vor 10 Jahren haben sie ihr 1. Album veröffentlicht, erzählte Danny stolz. Ihr neustes Werk „Trust The Wire“ ist damit das fünfte Studioalbum. Poppig-rockiger mitreissender Sound, der die unglaublich tolle Stimme des Sängers begleitet und von fesselnden Gitarrenparts unterstütz wird. Dazwischen folgten immer mal wieder wunderschöne gänsehautverursachende Balladen. „Dreaming again“ enthält sogar diesen typischen Irischen Folks-Touch. Das darauf folgende „We couldn’t fake it“ wurde übrigens sofort zu einem meiner Favouriten.
Ja, Musik genau nach meinem Geschmack.
Frontmann Danny wechselte immer wieder zwischen Keyboard und Gitarre. Mal sprang er zu den schnellen, mitreissenden Uptempo-Songs über die Bühne. Mal stand er für „A Bit Withdrawn“ mit Akustikgitarre und geschlossenen Augen am Bühnenrand und sang sich die Seele raus. Er forderte zu Beginn des Liedes auch das Publikum auf, einfach mal die Handys wegzustecken, die Augen mit ihm zu schliessen und zu geniessen.
Sie machen es einen so einfach, sie zu mögen.
Die Band, allen voran Frontmann Danny, ist einfach super witzig, sympathisch und charismatisch sowie total publikumsnah, wie ich es von den Iren nicht anders erwartet hatte. So stellte sich Danny etwa auch mit seiner Akustikgitarre mitten ins Publikum, um ganz allein mit den manchmal mehr, manchmal weniger textsicheren Zuschauern „Heroes or Ghosts“ zu singen. Auch bei „What A Love“ [Video hier] liess er nochmals alle mitsingen.
Bevor sie mit „Mark My Words“ das letzte Lied spielten, verriet Danny aber, dass sie natürlich danach für eine Zugabe nochmals auf die Bühne zurückkehren werden. Einzelne im Publikum riefen schliesslich nach einer Zugabe, als die Band wieder da war. „Wir haben euch sogar vier Lieder!“ grinste Danny dabei. Mit der Anmerkung „Wir sind wohl nicht die einzigen, die das zurzeit machen“ spielten sie unter anderem auch ein Cover des gerade erst verstorbenen Tom Petty, und zwar dessen Hit „Learing To Fly“ [schaut das Video hier]. Wie gefällt es euch? Ich muss gestehen, ich hab den Vergleich nicht so, aber mir gefiel das Cover sehr gut.
Energiegeladen beendeten sie das Konzert mit „Just Like That“ endgültig.
Hier seht ihr noch die komplette Setlist:
Ich hätte ihnen auf jeden Fall noch ewig zuhören können, aber so erwischte ich meinen Zug ohne frühzeitiges Verlassen des Konzertes. Klar hätte ich sie auch sehr gerne nach der Show noch getroffen, aber ich denke, sie kommen sicher bald mal wieder. Dann empfehle ich euch allen, unbedingt dabei zu sein.
Habt ihr The Coronas auch schon mal live gesehen? Wie gefällt euch diese irische Band?
Sämtliche Konzertdaten und Infos zu den beiden Bands findet ihr auf deren Webseiten:
www.polarcircles.ch
thecoronas.net