Ein verregneter, kühler Abend. Kaum aus dem Zug gestiegen, hatte ich auch schon nasse Füsse. Hach. An solchen Tagen gibts doch nichts besseres als in die Mühle Hunziken in Rubigen zu pilgern und gemütlich ein schönes Konzert mitzuerleben. Kunz machte auf seiner „Mund Art Folk“-Frühlingstour, nach dem Konzert in Lyss letzten Herbst, nochmals im Kanton Bern Halt. Und es war defintiv eines der schönsten Konzerte, die ich in der Mühli erleben durfte.
Dank dem Wettbewerb von beiuns.ch konnte ich am Konzert von Kunz in der Mühle Hunziken dabei sein. Es war nicht ganz ausverkauft, aber viele Leute waren gekommen, um Marco und seine Band zu hören. Also, das Rezept für den selbstgemachten Eistee, mögen die Betreiber der Mühli-Bar nochmals überarbeiten… aber ja, darum gehts ja eigentlich grad nicht. Das Lokal war an dem Abend sehr gut gfüllt und so versprach es ein guter Abend zu werden. Es waren sogar einige Bekannte im Publikum.
Die Band – Edis Kahrimanovic (Gitarren, Mandoline), Manuel Römer (Schlagzeug, Percussion), Marcel „Schwegi“ Schwegler (Bass) und Patrick Baer (Hackbrett) – betrat die Bühne, das Konzert startete mit „Eifach so“. Wir konnten alle Frontmann Marco singen hören – aber wo war er? Da kam er von hinten durchs Publikum auf die Bühne. Es ging darauf direkt weiter mit dem Titellied des neuen Albums „Mund Art Folk“. Und ja, kaum hatte das Konzert begonnen, stand plötzlich Peter Reber auf der Bühne [Video hier] und überraschte Marco und die Band mit Gold für das Debutalbum „Eifach so“. Vor Jahren war Peter Reber Kunz‘ Götti bei der SRF TV-Show „Alperose“ und hat die Band seither auf ihrem Weg begleitet. Deshalb war er es, der diese Aufgabe übernahm und Marco die Goldauszeichnung übergab. Tolle Überraschung! Da kam der Luzerner Musiker doch fast etwas ins Stottern.
Es herrschte an diesem Abend eine fröhliche, ausgelassene und zufriedene Stimmung. Die Zuschauer liessen sich vom Mundartfolk und dem Charme der Band mitreissen und verzaubern: Mal auf den Spuren vom „Schellen-
Ursli“ mit „Chlini Händ“ [Video hier], mal mit dem Joiz Lyrix-Session-Titel mitten im „Läbe“ oder ganz „Frei jong und wöud“ [Video hier], bei dem ich plötzlich auch die Melodie von Mumford & Sons „I will wait“ erkannte – mit Mundarttext natürlich. Als die Band plötzlich untereinander begann die Instrumente zu tauschen, wurde es recht wild und etwas chaotisch. Aber ja, so bodenständig und volksnah wie die Band ist, so sind auch die Lieder. Eben auch ganz „Lüüt so wie mir“ [Video hier]. Und so sprang Marco zwischendrin auch nochmals ins Publikum, um mit den Zuschauern zu singen und zu tanzen. Es fehlte natürlich auch die kleine Choreografie zu „Schwedinne“ nicht, bei dem alle ausgelassen mitmachten und gerne lauthals mitsangen.
Mit „Schlof nome ii“ und „Ech schwör“ wurde es für die Zugabe noch etwas ruhiger. Ein super schöner und unterhaltsamer Abend. Es passte einfach alles richtig gut. Und nachdem die letzten Töne erklangen, fühlte zumindest ich mich einfach super zufrieden und ausgeglichen!
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Youtube-Playlist
Weitere Infos und die Konzertdaten findet ihr auf der offiziellen Webseite:
www.kunzmusik.ch