Eigentlich sollte am Samstagabend ja die Britische Sängerin Jessie J als einer der Zermatt Unplugged Hauptacts auf der Zeltbühne auftreten. Sie hatte aber einmal mehr einen ihrer Schweizer Auftritte abgesagt bzw. diesen auf nächstes Jahr verschoben. Sie ist momentan anscheinend bei einer wichtigen chinesischen Show engagiert. Ob der Auftritt am Blue Balls dann wirklich zustande kommt? Man zweifelt eifach mittlerweile daran. Aber darum geht es ja eigentlich jetzt nicht.
Ersatz für Jessie J
Lianne La Havas sprang kurzfristig für Jessie J ein. Eigentlich hätten die Zermatt Unplugged Organisatoren Lianne eh gerne bereits dieses Jahr auf ihrer Bühne gesehen. Hatte sie davor bereits ein Konzert in Zürich gespielt. Lianne sagte aber nicht zu, weil sie mitten in Aufnahmen für ihr neues 3. Album war. Wegen Jessie J’s Absage hatte sie sich dann doch überreden lassen. Zugegeben, ich hatte noch nie von Lianne La Havas gehört und wusste nicht, was mich erwartete.
Lianne La Havas ist in einem richtig internationalen Umfeld aufgewachsen: Die hübsche Musikerin ist halb Jamaikanerin sowie halb Griechin und dabei in London aufgewachsen. Schon sehr jung beschäftigte sie sich mit Musik, lernte Klavier und Gitarre spielen. Sie war nicht nur mit Paloma Faith als Background-Sängerin unterwegs, sie durfte auch Bon Iver auf der Nordamerika-Tour begleiten und war im Vorprogramm von Coldplay. Neben Beiträgen als Gastsängerin bei zwei Prince-Alben, veröffentlichte sie mittlerweile zwei eigene Alben. Ihr Debutalbum Is Your Love Big Enough? erreichte Spitzenplätze. Sie wurde als Newcomerin hoch gelobt und ausgezeichnet.
Wie am Dienstag bei Kodaline stand auch Lianne zwischen Kerzenlicht und einem wunderschönen Setting auf der Bühne. Ganz alleine präsentierte sie nur an einer Gitarre ihre Lieder. Während sie mit Wahnsinnsstimme beeindruckte, wirkte sie doch auch nervös. Sie verspielte sich öfters. Der eine oder andere Texthänger blieb auch nicht unbemerkt. Zumal sie diese Fehler aber auch gar nicht erst versuchte zu vertuschen und überspielen.
Etwas fehlte
Ich weiss nicht, ob es dann tatsächlich an ihrer Nervosität und den Patzern lag, oder die Zuschauer einfach nicht in Stimmung für solch ein ruhiges Konzert waren. Zwischen den Songs verliessen auf jeden Fall schon bald viele Konzertbesucher gruppenweise das Zelt. Und ja, nach ein paar Songs und viel Zögern, entschied ich mich selber auch, das Konzert nicht zu ende zu schauen und mich vorzeitig auf den Weg zu Mighty Oaks zu machen.
Obwohl sie eine unglaubliche Stimme hat und sympathisch wirkte, hat mich das Konzert nicht so wirklich angesprochen. Möglicherweise wäre auch ein kleineres Lokal passender gewesen? Aber hör ich nachträglich in ihre Alben rein, fehlte mir an diesem Akustikkonzert doch eindeutig etwas. Ein voll ausgestattetes Konzert mit allem drum und dran würde mir bei möglicherweise besser gefallen.
Infos zu Lianne La Havas findet ihr auf www.liannelahavas.com
Infos zum Zermatt Unplugged gibts auf www.zermatt-unplugged.ch