Vom 09. Bis 11. Juni 2017 fanden die 1. Music Days in Steffisburg statt. Mitten auf dem Dorfplatz traten während den 3 Tagen 13 Bands auf. Das Ziel, Steffisburg zu beleben, ist den Veranstaltern definitiv gelungen. Nach einem ersten tollen Abend mit The Two Romans, Panda Lux und Death By Chocolate ging es am Samstag mit dem zweiten Tag weiter.
Tag 2: der SAMSTAG
Jessica Maurer und der „Best Lehrer Forever“
Die Zuschauer hatten sich unter dem Dach sowie unter den Bäumen an dem späten Nachmittag ihre Schattenplätzchen gesucht. Jessica Maurer eröffnete mit ihrem Mundartpop den zweiten Festivaltag. Da ich etwas spät dran war, kriegte ich allerdings nur noch den letzten Song mit.
Sie war letztes Jahr Teilnehmerin der TV-Show „Die grössten Schweizer Talente“, wo sie es bis ins Halbfinale geschafft hatte. Aber ich schau diese TV Show eben nie, deshalb kannte ich sie nicht.
Das erste, das mir aber dann auch erstmals ins Auge fiel: Ihr Gitarrist hatte einige Fans mit dabei. Standen die Kids aus der Musikschule ganz aufgeregt, hibbelig und super stolz mit einem riesigen „Best Lehrer Forever“ Banner vor der Bühne. Richtig herzig.
„Die vo hie“
Nach einer kurzen Umbaupause ging es dann auch schon weiter. Einige regionale Festivals – „die vo hie“ – haben sich zusammengeschlossen und werden zukünftig eine Band an allen Events spielen lassen. Dieses Jahr ist es das Thuner Trio Infinite Hills.
Das Trio wurde als etwas vom besten angekündigt, was Thun momentan so zu bieten habe. Da war ich natürlich gespannt.
Ich wusste am Ende allerdings mit der Band nicht ganz so viel anzufangen. Die Songs, unter anderem ab ihrer per Crowdfunding unterstützten EP „Hunter“, packten mich nicht und ich hatte nach ein paar wenigen Lieder eigentlich bereits genug gehört. Schien mir alles sehr gleich zu klingen. Ihr spährischer Indie-Pop passte vielleicht von der Stimmung her auch weniger in den heissen, sonnigen Nachmittag rein.
Da sie, wie gesagt an mehreren Events der Region auftreten werden, kann sich dann aber jeder ganz einfach selber ein Bild von machen.
Ein Appenzeller singt Berndeutsch
Es blieb weiterhin eher ruhig. Aber auf Marius Bär, den ich zuletzt in Zermatt live gesehen hatte, freute ich mich. Er war der zweite an dem Wochenende, der von weiter her kam. Genau gesagt aus dem Appenzell. Seine Band sei aber aus Zürich. Da kamen natürlich sofort die ersten (nicht ganz ernst gemeinten – ok, hoffe es zumindest) Buuh-Rufe. Berner und Zürcher – ihr kennt das.
Marius überzeugte mit seinen Blues -Songs und der rauchigen Stimme. Eines der gespielten Lieder war etwa „I’m a man“, das er extra für das Projekt eines Freundes geschrieben hatte. Neben den hauptsächlich englischen Songs, spielte er am Ende dann sogar noch einen in Berndeutsch. Er habe zuvor ja schon versucht Songs in Appenzeller Deutsch zu schreiben, was aber nicht so funktioniert habe. Er sei ein stolzer Appenzeller, aber Berndeutsch sei einfach eine der schönsten Dialekte. Da stimme ich ihm natürlich zu 😉
Die nächste Entertainer Generation
Der Auftritt von den Red Shoes liess dann etwas auf sich warten. Offensichtlich schien da was nicht so zu funktionieren wie es sollte. Trotzdem starteten sie ihre „Bandprobe“ energisch und gut gelaunt.
Die Konzerte der Thuner Band sind momentan ziemlich rar und so brachten sie, wie damals bei der Plattentaufe, sogar drei Bläser mit. Dass sie mit dem einen zum ersten Mal spielten und ihn auch erst kurz vor dem Konzert kennenlernten, liessen sie sich wenig anmerken.
Die Stimmung war sofort ausgelassen und fröhlich. Frontmann Josua weiss wie er das Publikum bei Songs wie „Days Like This“, „Small Town Boy“ oder „California“ mitreissen kann. Die Songs, ein Mix aus Pop/Rock, Folk und Country machen das Teilweise aber auch fast von selbst.
Zur Mithilfe bei den Konfetti-Bomben holten sie ein Junge und ein Mädchen aus dem Publikum auf die Bühne. Während das Mädchen doch die Bühne bald wieder verliess, entpuppte sich der Junge als kleiner Entertainer und schien riesigen Spass zu haben da oben stehen zu dürfen.
Als Special Guest gesellte sich am Ende noch Halunke Frontmann Christian Häni für einen Song zu ihnen. Weil der Konzertstart bereits etwas verzögert war, gingen sie gleich direkt in die Zugabe über ohne noch gross die Bühne zu verlassen und wieder zurückzukehren. Passend ging das Konzert dann mit „So long“ zu ende.
Mit Halunke abheben
Der Abschluss des zweiten Festivaltages machte die Berner Band Halunke. Zack war der Dorfplatz prall voll. Wo kamen denn plötzlich all die Leute her?
Ganz „Easy“ starten die Halunke ihr Konzert. Zu alten und neuen Songs tanzte das Publikum bis ganz hinten. Manche standen auf den Bänken, um besser zu sehen. Halunke stellten auch einige neue ab dem kommenden Album „Superheld“ (VÖ: 25.08.2017) vor. „Wo isch ächt dr Summer?“ fragten sich Halunke, mussten den ja aber an dem Abend definitiv nicht weit suchen gehen. Frontmann Häni erzählte Geschichten von Astronauten und vom Fliegen bevor er mit der Band auf „Level 7“ abhob. Tolle Soli rundeten die Songs ab und Sprünge vom Podest wurden extra für den Fotografen nochmals wiederholt.
Da Häni bei den Red Shoes am früheren Abend seinen Gastauftritt hatte, drehte das Ganze natürlich. Red Shoes Frontmann Josua ergänzte die Zugabe mit seiner Mundarmonika.
Trotz des neuentdeckten „Groupies“ (ein scheinbar unbekannter Herr im Publikum, siehe Video) von Backgroundsängerin und Bandmangerin Anja endete so ein weiterer super Festivaltag. 🙂
mehr Informationen zum Festival findet ihr auf www.music-days.ch
Infos zu den Bands findet ihr hier:
www.jessicamaurermusic.ch
www.infinitehills.com
mariusbaer.com
redshoes.ch
www.halunkeonline.ch