Eine Freundin hat mich am Samstag zum Canal3 Soundcheck in der Kufa Lyss mitgenommen. Sie hatte beim Radio Tickets für das Nickless Konzert gewonnen. Ich freute mich sehr die Band um Nic rum wieder zu sehen. Ihre Konzerte machen immer super viel Spass.
Canal3 führt öfters mit den verschiedensten Bands ihre Soundcheck-Konzerte durch. Verlosen jeweils Tickets dafür. An dem Samstagabend spielte eben Nickless. Zuletzt hatte ich die junge Band am Gurtenfestival gesehen. Sommer, Sonne, Nickless und Festivalstimmung – ich fand es damals schon so toll. Auch wenn Nic meinte, das war damals eher nicht ihr bestes Konzert gewesen. Nach vielen weiteren Festivalkonzerte sind sie nun mit ihrem Debutalbum „Four Years“ wieder auf Clubtour. Sie spielten das Konzert im vollen Kufa Club, also im kleineren Raum der Kufa. Okay, ganz ehrlich, wir fühlten uns schon ein Bisschen alt in dem sehr jungen Publikum. Gut waren noch ein paar Eltern da, die den Altersdurchschnitt mit hochzogen. Aber eigentlich spielt es keine Rolle, denn wir haben trotzdem immer unseren Spass. Nickless spielen so tolle Popsongs. Ja, textlich vielleicht schon irgendwie kitschig, aber eben so richtig, richtig schön. Wenn sie von Blaubeeraugen singen oder wie sie auf Wolken schweben… da liegt ihnen natürlich das weibliche Publikum zu Füssen. Aber hey, Frontmann Nicola Kneringer ist ein richtiges Multitalent, ebenso die Band. Aber Nic scheint auch immer super fröhlich und hat jeweils den einen oder anderen lustigen Spruch parat. Dass an dem Abend seine Stimme etwas angeschlagen war, liess er sich kaum anmerken.
Wir waren etwas überrascht, dass ein Support Act spielte. Wir konnten uns nicht erinnern je bei einer Soundcheck-Show einen Support gesehen zu haben. Bennie spielte vorab im Duo mit zusätzlichem E-Gitarristen eine Handvoll Songs. Bennie ist eine junge Musikerin aus Bern. Ich hatte sie zuvor schon als Support von Tobias Carshey in Thun gesehen, was allerdings bereits so 1,5 Jahre her ist. Sie spielte ruhige Songs und ihre Stimme klingt wirklich gut, auch sehr reif und erwachsen. Und seit ich sie in Thun gehört hab, hat sie auf jeden Fall an Erfahrung gewinnen können. Das merkte man. Ihre eigene Songs gefielen mir besser als etwa das „Toxic“ Cover, das sie zusätzlich spielte. Damit man wenigstens einen Song kenne, meinte sie. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das Publikum das Lied kannte bzw. erkannte. Wir selber haben schwer gerätselt, ob das denn jetzt der Britney Spears Song sei oder von wem anders…. Aber „Toxic“ ist halt auch so der Song, ab dem ich aufgehört hatte, Britney Spears zu hören. hihi.
Bevor Nickless dann die Bühne betrat, startete das Intro. Im Intro wurde das Publikum schon mal angeheizt und – plötzlich war alles Finster – Stromausfall. Ähm, nicht wirklich, gehört natürlich zur Show. Ein sehr originelles Intro auf jeden Fall, welches das Publikum zwar nicht immer sofort kapiert – in der Kufa klappte es aber sehr gut. Franky an der Gitarre, Flo an den Drums und Andrea am Bass folgten Nickless auf die Bühne. Sie starteten ihr Konzert mit „Marry Me“. Nicht nur die Band zauberte einen ein Lächeln auf die Lippen, ihr hättet die strahlenden Gesichter in den ersten Reihen sehen sollen. Da ging die Sonne auf. Die Stimmung im Publikum war gut. Nic begleitete sich meistens an der Gitarre, aber legte sie etwa für „Frozen“ auch mal zur Seite. Wenn dabei nicht gerade Franky’s Gitarre aussetzte – zum Glück nur bis zum Ende des Songs – begeisterte er mit tollen Gitarrenriffs, spielte sogar den Part aus Coldplay’s „Adventure Of A Lifetime“. So richtig genial! Nic bewies während der Show mit einem unsichtbaren Schlagzeug und einem imaginären Ping Pong-Match mit dem Publikum seine Beatbox-Skills. Tauschte dann aber für „Are You Kidding Me?“ mit Flo den Platz und setzte sich wirklich ans Schlagzeug. Und als er fragte: „Seid ihr bereit?“, meinte er zwar seine Band, aber das Publikum war es auf jeden Fall auch. Für die wunderschöne Ballade „Tears“ setzte er sich dann ans Keyboard um, bevor er wieder an die Gitarre zurückkehrte.
Die Setlist beinhaltete wunderschöne Balladen und mitreissende Melodien, die dir tagelang im Ohr bleiben, ohne dass sie dich nerven (ok, das ist relativ. haha). Es sind richtig tolle Popsongs. Mit „Poor Heart“ spielten sie schliesslich nicht nur einen Song, der es nicht auf CD sondern nur live zu hören gibt, sondern auch das letzte Lied des Abends. Aber klar liess man sie nicht einfach so ohne Zugaben von dannen ziehen. Somit begeisterten sie die Zuschauer nochmals mit „Clouds“ und ihr Hit „Waiting“ durfte natürlich auch auf keinen Fall fehlen. Und bevor sie die Bühne verliessen, kriegte ich noch ein Plek in die Hand gedrückt. Das, plus die unterschriebene Setlist, sind besser als sämtliches Merch.
Was für ein toller Abend! Und ich freu mich jetzt schon, Nickless im Januar am Touch The Mountains wieder zu sehen.
Für Infos zur Band besucht am besten ihre Webseite oder geht bei Facebook vorbei.
www.nicklessmusic.com | www.benniemusic.com
Videos findet ihr in meinen Youtube-Playlists:
BENNIE
Nickless