13.02.2015 – Ich war so gespannt auf das 2. Tourabschlusskonzert von Pegasus. Ob es Zürich vom Vortag toppen konnte? Es war halt nicht ganz dasselbe, aber ein Abend voller Emotionen und am ersten doch nahe dran.
Ich traf mich mit Kollegen vorm Lokal und hab das Ticket einer Kollegin noch wegbekommen, die schlussendlich doch nicht kommen konnte. Wie am Abend zuvor hatte es nicht ganz bis nach vorn in die 1. Reihe gereicht. Erst hatten wir uns ja überlegt, ob wir nicht wieder auf den Balkon hoch gehen wollen, wie damals bei der Frühlingstour, aber entschieden uns doch unten zu bleiben. Wir entdeckten einige bekannte Gesichter aus der Mühle Hunziken vom letzten November unter den Zuschauern, während sich der Saal langsam aber stetig füllte. Das Bierhübeli-Konzert war ja seit längerem bereits ausverkauft. Klar hatte ich Freunden von dem genialen Konzert am Vorabend schon vorgeschwärmt und viele hatten in den Social Media wie Instagram, Twitter und Facebook mitgekriegt, dass neben Ana Scent auch Bastian Baker und Stress im Kaufleuten dabei gewesen waren. Ich hoffte, dass sie vielleicht auch hier in Bern nochmals mit von Partie sein würden, versuchte mich aber darauf einzustellen, dass das womöglich eben nicht der Fall sein würde. Das ist gescheittert.
Damian Lynn war immerhin schon mal wie bereits am Vorabend wieder Support und wusste auch in Bern das Publikum zu begeistern. Es war aber leider nicht ganz so ruhig wie etwa davor im Kaufleuten.
Das Konzert von Pegasus startete wie gewohnt mit dem Intro und „Digital Kids“ [Video hier]. „Higher“, „Rise Up“ und „Raise A Hand“ folgten unter anderen. Viel zu früh kam schliesslich „Elle“ [Video hier] und schon war klar: Bastian Baker und Stress werden defintiv nicht nochmal dabei sein. Und ja, ich war enttäuscht. Ich fühlte richtig von der einen auf die andere Sekunde wie die Enttäuschung mich traf. Ich lieb Pegasus‘ „Elle“-Version ja, aber hätte einfach diese Kombination vom Vorabend gerne nochmals gehabt. Auf der anderen Seite fühlte ich mich aber auch ziemlich schuldig, dass ich mich in dem Moment nicht mit einem ’normalen‘ Pegasus Konzert zufrieden geben konnte. Wisst ihr, wie ich mein? Gefühlschaos irgendwie. Aber hey, meine Laune änderte sich schnell wieder. Ana Scent war nämlich auch in Bern mit dabei und somit gabs nochmals „Miss You Baby“ im Duett. Und ach, es gab ja während des ganzen Abends wieder so viel zu lachen.
Generell war die Stimmung während des ganzen Konzertes super [ok ich hab selten schlechte Stimmung im Bierhübeli erlebt?!]. Aber so in der 2. Hälfte wurde es defintiv noch besser. Und zwar AUF sowie VOR der Bühne. „Last Night On Earth“ wurde angestimmt und plötzlich sah man überall nur noch „die happy“-Schilder im ganzen Publikum. Fragen Pegasus doch in dem von Gabriel geschriebenen Song – „was würdet ihr tun, wenn dies eure letzte Nacht auf Erden wäre?“. Und das Publikum antwortete mit „die happy“ – glücklich sterben. Ich war ja schon total überrascht darüber, stellt euch also die fünf auf der Bühne vor. Pegasus waren recht sprachlos bzw. Gabriel schien keine genügend ausdrucksstarken Worte dafür zu finden. So eine unglaublich schöne Überraschungsaktion. Sie erinnerte mich übrigens gleich an eine Fanaktion bei Bastian Baker in Paris, als damals im Publikum „class intégrale“-Schilder auftauchten. Da gibts einige Organisationstalente 🙂 Noah nutzte zwischendurch dann die Gelegenheit und stattete dem Publikum auf dem Balkon einen Besuch ab. Es gab zusätzlich auch riesen Teddybären und Zeichnungen für die Band. Das gab der Show natürlich noch mehr Antrieb.
„Wir sind noch lange nicht fertig!“, meinte Noah etwa bei „Light It Up“ [Video hier]. Er setzte sich selber dann auch noch ans Piano, um, wie in seinem auf Facebook veröffentlichten Video, das Lo & Leduc-Cover „Jung verdammt“ anzustimmen. Zugegeben, ich bin irgendwie kein grosser Fan von diesem Cover (der Song sollte gar nicht erst von irgendwem gecoveret werden lol), aber wow, plötzlich sangen alle mit [das Video seht ihr hier]. Beeindruckt dachte ich auch gleich: „Ich würd meinen, Lo & Leduc haben es geschafft. Das ganze Pegasus-Publikum singt gerade ihren Song mit.“
Bei „Surfergirl“ zeigten Pegasus nicht nur, dass sie etwa grossartige acappella-Sänger sind [sogar ihr Drummer singt 😉 ] sondern ebenfalls mal wieder, dass, wenn’s mit der Gesangskarriere nicht mehr klappen sollte, sie sich Gedanken über ein Comedy-Programm machen können 😉 Mit „Rock’n’Roll Music“, bei dem Simon nochmals Leadvocals übernahm, wurde gerockt und mit dem Elvis-Klassiker „That’s Alright“ [Video hier] wurde es etwas country-lastiger/folkiger. Die Leute wollten noch mehr und Pegasus schienen auch keinen Grund zu sehen aufzuhören. Der Abend wurde wortwörtlich zum Wunschkonzert und damit folgte mein persönliches Highlight des Abends: Gabriel’s „Touch The Ground“ [Video hier]. Vielzulange hatte ich das nicht mehr gehört. Die letzten Songs der Zugabe zeigten, dass Gabriel und Simon wirklich (wieder) öfters Leadparts übernehmen sollten, meint ihr nicht auch? 😉 Mir gefällt das super. Und das Publikum verlangte immer noch nach mehr. Noah wollte allerdings ohne Riccola nicht mehr weitersingen und somit konnte man auch gleich zählen: 3… 2… 1… und schon hielt der Frontsänger erstaunt das gewünschte Riccola-Bonbon in der Hand. Ich war eher überrascht, kamen nicht mehr geflogen 😉 Somit gabs dann noch einen kurzen Teil aus „City Lights“. Aber erstens schien der Text doch nicht mehr ganz präsent zu sein und zweitens liess es sich mit Riccola im Mund eher schlecht singen. Somit war es dann doch mal Zeit für einen endgültigen Abschied.
Was kann man sagen. Am Ende war die Enttäuschung wegen den fehlenden Herren Baker und Stress bei uns zwar doch noch etwas vorhanden, aber minimal. Mit allem drum und dran kam das 2. Abschluss-Konzert doch noch sehr nahe an das vom Vorabend. Ich war aber froh bei beiden Shows gewesen zu sein – die Kombination machte es schliesslich zum richtig tollen Abschluss.
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