Lange und sehnlichst haben wir auf den Moment gewartet: Ende September veröffentlichten Rival Kings endlich ihr Nachfolgealbum „WAR“ und feierten dessen Release in der Heimat, in einer vollen Schüür in Luzern. Einmal mehr beeindruckten sie ihr Publikum mit ihrem melanchonischen Pop-Rock und wurden reichlich gefeiert.
Vier Wochen davor hielt ich das Album mit dem schwarz-weiss Cover, dem grossen WAR-Schriftzug, bereits in den Händen. Öffnete ich das Booklet fand ich die Texte vor, die ich so sehr liebe. Einerseits sind diese Texte so unglaublich verzweifelt und deprimierend, anderseits aber eben mit diesem Funken Hoffnung… die Melodien rhytmisch und mitreissend, melodiös, ein Bisschen funky gemischt mit etwas Country und vor allem ganz viel Pop. Ihre Songs irgendwie so eindrlinglich, fast etwas hypnotisierend… Und Ende September wurde mir dann endlich die vorbestellte CD nachhause geschickt. Das Album lief dann erstmal non-stop auf und ab.
Wie bereits Mitte September bei The Souls eröffnete die Thunerin Veronica Fusaro an dem Samstagabend auch die Releaseshow der Rival Kings. Dieses Mal allerdings mit einem etwas kürzeren, ruhigeren Set und nur im Duo mit Bassistin Lisa zusammen. Zwischendrin gab‘s ein paar technische Störungen, die sie bestimmt etwas nervös machte, aber zum Glück ziemlich schnell behoben waren. Neben ein paar mir bereits bekannten Songs, spielte sie das eine Lied gerade mal erst das 2. Mal live auf einer Bühne. Und bereits wie beim The Souls Konzert im Bierhübeli zeigte die junge Musikerin eine Selbstsicherheit und Präsenz, die einen staunen lassen. Auch da überzeugte sie mit ihrer tollen Stimme, sorgte für einen guten Start in den Abend.
Richtig los ging es dann aber nach der kurzen Umbaupause mit Rival Kings. Es gab eine Zeit, da hätte ich gar nie gedacht, dass das Publikum mal zu ihrer Musik tanzen würde. Im Januar 2014 hatten sie ihr Debutalbum „Citizens“ veröffentlicht. Als ich sie im Frühling darauf zum ersten Mal live sah, schienen sie eine Band zu sein, der das Publikum einfach zuhörte. Nicht, dass es gar nicht tanzbar war, aber seither hat sich einiges getan: Die gewonnene Erfahrung merkt man ihnen an. Ihr Sound hat sich weiterentwickelt und verändert, vor allem auch seit Keyboarder James dazugekommen ist. Sie sind auch gesprächiger geworden, zumindest Frontmann Etienne. Diese unglaubliche Live-Energie hat sich über die Jahre verstärkt…
Es wurde stockdunkel in der Schüür und „Rhythem is a dancer“ von Snap erklang. Das gehörte aber
noch nicht zur Show, oder etwa doch? Ein wenig verwirrt waren wir schon. Haha. Die Luzerner Band betrat dann die Bühne und das eigentliche Intro begann schliesslich doch etwas anders, bevor sie energisch mit dem Albumtitelsong WAR ihr Konzert starteten.
Die Aufstellung war neu: Rafael stand auf der anderen Seite als noch beim letzten Konzert in Jona, James war mit seinem Keyboard nach vorne gerückt und Gitarrist Dani stand im hinteren Teil der Bühne. Die Stimmung im Publikum war von Anfang an irgendwie euphorisch. Hatten manche beim Support Act noch viel zu laut und eifrig geschwatzt, gaben ihnen die Rival Kings dazu kaum ne Chance. Es war laut, energisch und wurde heiss. Besonders in der vorderen Reihen wurde getanzt und die Band gefeiert. Was hinten eigentlich so los war, kriegte vorne wohl kaum einer mit.
Der Sound war super abgemischt, mit dem Licht wurde gespielt und es passte so oft so unglaublich perfekt. Wer regelmässig an Konzerte der Rival Kings geht, der kannte zwar das eine oder andere. Rund einen Monat zuvor hatten wir die Band etwa im ZAK in Jona gesehen, wo sie bereits neue Intros, Tüfteleien und Speilereien zwischen den Songs sowie neue Versionen vorgestellt hatten. In der vollgepackten Schüür wirkte das aber nochmals ganz anders, noch viel stärker. Publikum und Band riss sich gegenseitig richtig mit. Die Setlist behinhaltete mehrheitlich die neuen Lieder, es wurden aber ebenfalls einige Titel des Debuts gespielt.
Leider war es das letzte Konzert mit Gitarrist Dani. Der nun zweifache Papa nimmt für mindestens 1 Jahr eine Auszeit (ja wir hoffen natürlich auf eine baldige Rückkehr). Einen Ersatzgitarristen hätten sie aber bereits gefunden. Und Etienne kündete ebenfalls das Ende der bisherigen „Echoes“ Ansage an. Pfff, ja aber Etienne, was wird denn nun aus den ganzen Päärchen, die sich noch nicht gefunden haben…? Aber es gab auch positive News: Das Album war nämlich auf Platz 11 in die Charts eingestiegen! Nachdem damals „Citizens“ ja schon so mein persönliches Album des Jahres wurde, ist „WAR“ absolut auf dem besten Weg dahin. Falls ihr das neue Werk der Band noch nicht kennt, unbedingt reinhören.
Mit „25“ ging das Konzert dann zu Ende *…I need to dance til the world feels right…*: Das war mein 20. Rival Kings Konzert (ich hätte schwören können, das waren mehr) – und die Welt fühlte sich dabei definitiv mehr als richtig an. Was für ein Releasekonzert!
Infos zur Band sowie Konzertdaten findet ihr auf www.rivalkings.net.
Live-Videos findet ihr in meiner Youtube-Playlist.