An diesem Freitagabend spielte Rose Ann Dimalanta, auch bekannt als RAD, in der Konzepthalle 6 Thun. Ihre Musik bewegt sich in den Sparten Funk, Soul, Jazz und Latin was eher neu für mich ist und ich bisher hauptsächlich etwa bei Seven gehört hab. Ich hatte keine Ahnung, was zu erwarten war. Meine Überlegung war aber, dass mit allem was ich von ihr weiss und da Massimo mit ihr spielt, das eigentlich ein guter Abend werden musste. Und das wurde es auch.
Rose Ann Dimalanta ist eine amerikanische Singer/Songwriterin und Pianistin mit philippinischen Wurzeln, die bereits mit 4 Jahren angefangen hat Piano zu spielen. Manchen mag sie als RAD bekannt sein, ihr Solo-Projekt, das sie 1992 gestartet und seither mehrere Studioalben veröffentlicht hat. Andere kennen sie womöglich als Bandmitglied von Prince, mit dem sie von 2003-2004 auf Tour war. Ausserdem hat sie mit Grössen wie Stevie Wonder, Beyonce oder Candy Dulfer zusammen gearbeitet und ist aktuell Teil der Band des Schweizer Musikers Seven.
Nach langer Familienpause hat Rose Ann nun zusammen mit Bassist Raymond McKinley, den sie aus der Schulband kennt, und Massimo Buonnano, der unter anderem ebenfalls in Sevens Band spielt, ein neues Trio-Projekt gestartet. Unterwegs mit neuen Songs präsentieren sie diese in einem Showcase auch dem Thuner Publikum. Gut, Showcase ist hier etwas anders zu verstehen, wie wenn ich sonstige Showcases besuche. Normalerweise sind Showcases kurze 45-60min Konzerte. In Rose Ann’s Fall nennen sie das mehr so, weil sie damit einfach ihr neues Projekt sowie die neuen Lieder vorstellte.
Früher habe Rose Ann viele Lieder übers Party machen und Tanzen geschrieben, heute seien ihre Songs etwas ruhiger und tiefgründiger. Mit dem Alter nehme man halt das Leben so wie es kommt und nicht mehr ganz so ernst. Sie tanze und mache aber immer noch gerne Party, lachte die zierliche Musikerin. Und auch sonst erzählte sie an dem Abend einiges aus ihrem Werdegang und Leben. Sie sprach zu ihrem Publikum in einem Mix aus Deutsch und Englisch, was sie sehr sympathisch machte. Und trotz ihrer Erfolge und hochkarätigen Referenzen wirkt die Musikerin total bodenständig.
Ihre Stimme ist kräftig, aber auch warm und sanft. Meistens spielten sie im Trio, sie entweder am Keyboard oder Piano. Aber für ein paar Songs sass sie auch mal ganz alleine auf der Bühne. Es waren hauptsächlich neue Titel, nur wenige alte, die sie dem Thuner Publikum spielten. Viele ruhige, soulige Titel wie „Miles“, „Dinner for one“ „Imperfect Person“ oder „The Meassure of a Man“. Ihre Lieder sind aber auch sehr jazzig, rhythmisch und mitreissend, teils gespickt mit Latin-Klängen. Viele Lieder enthielten längere Instrumentalteile und Soli. Das von Bassisten Raymond geschriebene Latin-Lied war sogar komplett instrumental. Und gegen Abschluss durfte natürlich auch etwas Funk nicht fehlen. Dabei brachte sie das Publikum sogar noch – zwar etwas zögerlich – zum Mitsingen.
Es war ein richtig tolles Konzert und ein wunderbarer Abend. Es lohnt sich auf jeden Fall ihre Musik und ihren Weg weiterhin mitzuverfolgen. Geht bei Gelegenheit mal bei ihr vorbei, auch wenn ihr wie ich vielleicht sonst nicht so oft diese Musikrichtungen hört.
Infos zu Rose Ann Dimalanta findet ihr auf roseanndimalanta.com
Mehr zur Konzepthalle 6 und dessen Programm findet ihr auf www.konzepthalle6.ch