Sunset Sons in Bern

Die Indie-Rock-Band Sunset Sons, mit ihren vier Mitgliedern aus UK bzw. Australien, haben am 1. April mit ihrem Debutalbum „Very Rarely Say Die“ einen tollen Sommersoundtrack veröffentlicht und stellten ihre melodiösen, hymnischen Songs während ihrer Europatour auch in Bern vor. Der Sound erinnert etwa an Maroon 5 oder Kings of Leon. Kein Wunder, da der Kings of Leon-Produzent Jacquire King mitgewirkt hat. Ein Album um sich baumeln zu lassen, den Sommer zu geniessen. Leider schien aber das Publikum noch nicht in Sommerlaune zu sein und sich nur schlecht als recht mitreissen lassen wollen. Es wurde an dem Abend nämlich einfach viel zu viel geredet und zu wenig zugehört.

Faszinierend wenn eine Band gerade das Debutalbum veröffentlicht hat und ein Lokal wie das Bierhübeli so gut füllt. Kennen tat man sie also mittlerweilen und das Album war somit längst überfällig. Aber sie warenja letzten Sommer auch ausgiebig auf Festivaltour und sogar mit Imagine Dragon als Support auf gross unterwegs. Eröffnen tat den Abend der junge australische Singer / Songwriter Hein Cooper. Er stellte sich allein mit Gitarre, Loopstation und Synthies auf die Bühne. Die eher elektronischen Songs mochte ich nicht so sehr, die akustischen hingegen fand ich ganz gut. Mein Favourit wird er nicht, aber es war okay ihm zuzuhören. Das taten offensichtlich aber die Wenigsten. Es war so ein Geschwätze in dem Lokal, ich hatte in der fordersten Reihe also oft Mühe Hein Cooper singen zu hören und ihn überhaupt zu verstehen. Er wurde total vom Gerede übertönt. Ähm, Entschuldigung, aber ich hatte wirklich nicht für euer Geschwätze bezahlt!

Nach 21 Uhr legten Sunset Sons dann los. Sunset Sons sind Rory Williams (Leadgesang und Keyboard), Jed Laidlaw (Schlagzeug), Robin Windram (Gitarre) und Pete Harper (Bass). Ich hatte die Band letzten Sommer auf der Zeltbühne am Gurtenfestival entdeckt und war auf Anhieb total begeistert. Die vier Surfer lernten sich in Frankreich kennen und gründeten dort ihre Band.

Sie starteten ihre rund einstündige Show mit „Know My Name“, dem ersten Titel ihres Debuts. Darauf folgte eine tolle Setlist, wozu etwa mein Favourite „September Song“, „Tic Toc“ oder auch „Gold“

Sunset Sons - Very rarely say die | © Sunset Sons
Sunset Sons –
Very rarely say die© Bild: Sunset Sons

gehörten. Frontmann Rory schlug in die Tasten, schien ständig in Bewegung und animierte die Zuschauer zum Mitmachen. Ich war schon längst in ihrem Bann, kriegte gar nicht so mit, dass eigentlich nach wie vor sehr viel Geredet statt zugehört wurde, vor allem im hinteren Teil. Das Konzert schien lange nicht so richtig in die Gänge zu kommen. Es gab zwischendrin 2-3 Songs wie etwa „She Wants“ oder „Remember“, die dem Publikum bekannt waren und sie sich auch zum Mitsingen verleiten liessen, aber genau genommen daurte es fast das ganze Konzert, bis zur Zugabe endlich richtig Schwung in das Ganze rein kam. Als Frontmann Rory ins Publikum sprang, schienen endlich alle wirklich dabei zu sein. Mit „I Can’t Wait, „Bring The Lights“ und „On The Road“, die als Zugabe gespielt wurden, war endlich richtig Stimmung da – aber das Konzert damit halt eben auch zu ende. Da hätte ich ja gerne mal das Konzert am Vortag in Zürich gesehen, so als Vergleich, aber wenn das halbe Publikum am Schwatzen ist, kann ja keine richtige Stimmung aufkommen…

Schlussendlich hab ich es geliebt der Band zuzuhören, aber fand die Stimmung eben während der meisten Zeit des Konzertes nicht sonderlich toll. Sunset Sons standen den Fans schliesslich noch für einen Schwaz und Fotos zur Verfügung. Scheinen vier nette und relaxte Typen zu sein, so wie man sich das beim Anhören der Musik etwa vorstellt. Die Band spielt übrigens diesen Sommer noch am St. Gallen Openair. Hoffen wir, dass es da besser und das Geschwatze weniger sein wird.

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Youtube-Playlists:
Hein Cooper
Sunset Sons

Offizielle Webseiten:
www.heincooper.com
www.sunsetsons.com