Da stellte sich der Veranstalter auf die Bühne und kündete an, er habe eine schlechte Nachricht. Erste Befürchtung war natürlich, dass das Konzert abgesagt wird. Grippe geht ja bekanntlich rum und Sänger Jay hatte am Vortag im Video auch gemeint, er sei erkältet. Bei Gregor Meyle hatte ich ja durchaus kürzlich eine kurzfristige Absage erlebt. Aber alles zum Glück halb so schlimm: Jay sei eben noch bei einem Bandcontest in der Jury gesessen und verspäte sich. Wir sollen uns doch noch ein wenig gedulden. Tja, da war die sorgfältige Planung des Frontmanns dummerweise durchgefallen. Hehe. Aber bloss keinen Stress. Okay, im Normalfall hätte mich das wohl schon etwas gestresst, aber glücklicherweise hatte ich eine Mitfahrgelegenheit.
Eigentlich wollte ich ja bereits letztes Wochenende ins Soho in Wangen an der Aare, aber das Konzert der Rival Kings wurde leider abgesagt. Somit war mein erster Besuch im umgebauten Club am The Souls Konzert. Zugegeben, für Anwohner bestimmt kaum ein Problem, liegt für mich das Lokal jetzt nicht unbedingt ideal. Grundsätzlich hätte das mit dem ÖV schon geklappt, aber der letzte Zug, um noch einigermassen einfach heimzukommen, ist halt doch schon um halb zwölf. Eine Verspätung ist damit etwas blöd. Ich überleg mir also, ob ich fürs Josh Kumra Konzert in drei Wochen nicht doch ein Auto brauch. Das Lokal liegt direkt an der Autobahnausfahrt und ist von da einfach zu finden. Ich hatte davor nicht unbedingt das Beste übers Soho gehört. Es sei vor allem ein Partylokal, bei den Konzerten habe es kaum Besucher. Tja, diese Parties. Konnte ich eben noch nie nachvollziehen. Ich war sehr gespannt, wie das beim The Souls Konzert werden würde.
Das Lokal an sich ist wirklich sehr schön. Es ist ziemlich gross, die Bar mit der Schwingtür und den Holzbau etwas im Westernstil gehalten. Es hängen diese schönen Glühbirnen der Bar entlang. Man kann sich die Zeit mit Tischfussball vertreiben oder mit Freunden in den Sitzecken gemütlich verweilen. An den Wänden hangen zwei Bildschirme, die passend zum Abend das Album der Band zeigten. Die Bühne ist auch recht gross und ganz hinten geht gleich eine Tür raus. Das macht das Ein- und Ausladen für die Bands einfacher. Der Backstage-Bereich geht von der Bühne her seitwärts über eine Treppe nach oben auf einen Balkon und von da nach hinten.
Mit dem Sänger vom Auto direkt auf die Bühne starteten die Souls dann ihr verspätetes Konzert. Ja, das Soho war alles andere als voll, aber doch weit davon, was ich schon befürchtet hatte. Heiserkeit, Nackenstarre oder das eher kleinere Publikum liessen die Band natürlich nicht davon abhalten ein tolles Konzert zu spielen. Das Mitsingen bei „Live“ klappte zwar eher spärlich, dafür war das Publikum so extrem ruhig, man hätte echt eine Stecknadel fallen hören können. Man traute sich manchmal kaum zu atmen. Haha. Da wunderte sich natürlich auch die Band zwischendrin, ob das jetzt gut oder schlecht sei. Aber das Feedback war durchaus positiv. Es waren einfach alles stille Geniesser. So konnte die Band natürlich umso problemloser etwa die Akustikversionen von „Tandem“ und „Nowhere Man“ mitten im Publikum zum Besten geben. Es war ein so schöner Konzertabend.
Ja und für alle, die The Souls in Wangen verpasst haben: Das nächste Konzert findet am kommenden Samstag, 4. Februar 2017 bei den Nachbaren im Kofmehl Solothurn statt. Und das nächste Konzert im Soho gibt’s am Samstag, 18. Februar 2017: Josh Kumra, ein toller Singer/Songwriter aus den UK macht dort während seiner kurzen Schweizer Tour Halt. Wer wie ich 2013 bei OneRepublic im Komplex 457 in Zürich war, kennt ihn.
Infos zu The Souls findet ihr hier: www.thesouls.ch.
Infos zum Soho hier: www.soho-kosmos.ch
Videos findet ihr auf Youtube