Ursprünglich wollte ich an dem Abend eigentlich zum Konzert von Damian Lynn im Westside Bern fahren. From Kid und Tobias Carshey sollten aber am selben Abend eben am Molton-Festival auftreten. Ich hatte das fast etwas vergessen, hätte mich eine Freundin nicht dran erinnert. Beide, From Kid und Tobias Carshey, hatte ich lange nicht mehr gesehen und würde ich möglicherweise auch länger nicht mehr sehen. Somit ging es nach Winterthur.
Leider musste From Kid wegen Krankheit kurzfristig absagen. In den 13 Jahren Molton-Festival sei das erst das 2. Mal, dass kurzfristig umorganisiert werden musste. Tja, Mensch war ich erstmal muffig. Gesundheit geht absolut vor, klar, da mach ich keinem Vorwürfe. Und ohne Stimme funktioniert so ein Konzert bekanntlich ziemlich schlecht. Ich war dann aber einfach im Mood von wegen „Stellt hin, wen ihr wollt. From Kid könnt ihr nicht ersetzen!“. Immerhin war Tobias Carshey noch da. Bin somit natürlich einfach wegen ihm hingefahren. Ich hatte ja geglaubt, dass das ein Doppelkonzert gewesen wäre, aber es stellte sich heraus, dass Tobias Carshey „nur“ als Support Act eingeplant war. Womit Tobias Carshey zum Hauptact und Ersatz für From Kid aufstieg. Ok, es gab somit doch jemanden, der From Kid ersetzen konnte ^^
Es gab dafür dann einen neuen Support Act. Dallan, eine Winterthurer Sängerin von Giuliano Sulzberger an der Gitarre begleitet, waren als Duo da. Sie spielten in einem kleinen Vorraum bei der Eingangshalle. Es war ein sehr ruhiges Konzert. Es gab ja welche, die mochten ihre Stimme überhaupt nicht. Alles eine Frage des Geschmacks und fand ich jetzt nicht so schlimm, aber so generell war ich jetzt auch nicht sehr interessiert, da dann längerfristig zuzuhören. Um mit den Gedanken wirklich beim Konzert zu bleiben, musste ich mich dann schon recht konzentrieren. Konnte mich einfach nicht fesseln.
Das war dann beim Hauptact ganz anders. Es gab nach Dallan eine kurze Pause, in der das Publikum rüber in den eigentlichen Konzertsaal wechselte, wo Tobias Carshey spielte. Die Bühne war mit Tieren (ähm, glaub Fuchs, Dachs und Eichhörnchen), altem Fahrrad, altem Vogelkäfig und allerlei sonstigem dekoriert. Tobias spielte ebenfalls im Duo. Er wurde von Ramon Ziegler an den Tasten begleitet – Flügel, Harmonium, Keyboards und allerlei Gadgets hatte er zur Verfügung. Tobias hatte seine vielen Gitarren und Mundharmonika dabei. Er brauche so viele Gitarren, damit er nicht immer umstimmen müsse. Das würde sonst zu viel Zeit beanspruchen. Einen Moment lang überlegte ich mir, ob eine komplette Band vielleicht doch besser gewesen wäre. Aber das war eher ein Detail. Die beiden spielten ein richtig tolles Konzert, was wir schlussendlich ja eigentlich auch gar nicht anders erwartet hatten. Vor allem von den Songs, die Ramon am Flügel begleitete, war ich super begeistert. Das klang einfach toll. Neben den bereits bekannten Liedern wie „The Party Is Over“, „Let’s Kill The DJ“, „You And Me“ oder natürlich „Bye Bye“ spielten sie einige neue Lieder, die wohl auf einem neuen Album dann zu finden sein werden. Oh, auf das freu ich mich ja jetzt schon. Es sind alles sehr persönliche, oft sehr nachdenkliche Lieder. Aber es wurde trotzdem so viel gelacht an dem Abend und sie haben uns neben ihrer Musik, mit ihren Anmerkungen, Diskussionen unter einander sowie Lachanfälle zwischen den Liedern, super unterhalten. Das Konzert hätte noch ewig weitergehen können.
Das Konzert war dann aber genau so fertig, dass es mir gut auf den früheren Zug reichte. Immerhin war ich so dann zwei Stunden eher daheim als mit dem späteren. Also, die Organisatoren des Molton-Festival hätten gar nicht so viel Aufwand betreiben müssen, um eine weitere Band zu organisieren. Tobias Carshey reichte da vollkommen. Er ist definitiv für alles und jeden ein super Ersatz!
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