Zwischen Strassen, Shops und Klubs

Daliah, Anshelle & We Invented Paris

Sich irgendwo an ne Strassenecke stellen und drauf los musizieren, nein, das geht dann doch nicht so leicht. Vor allem nicht, wenn man einen Verstärker mit im Gepäck hat und mehr als 2 Leute ist. Das hab ich am Wochenende bei Daliah gelernt. Man muss schon genauer schauen, wozu man denn wann und wo nun eine Bewilligung braucht. Und dann sind da noch andere Musiker unterwegs, die nicht immer selber Meinung sind… Letzten Samstag, morgens kurz nach 9.30 Uhr in Bern. Ganz einfach war es nicht aus dem Bett zu kommen, aber mit einem Starbucks Caramel Macchiatto in der Hand und bei schönem Sonnenschein, war ich auf den Weg um Daliah zu hören.

Daliah sind Renée Leanza, Fabian Leanza, Tobias Heer, Tobias Bowald und Michael Erismann. Eine Mundartband aus Bern. Sie spielten zum Abschluss ihrer „Rägenassi Strasse“-Strassenkonzertetour in der Hauptstadt. Das Foto, wo sie sich posiert hatten, erschien kurz vor 9.30 Uhr auf Facebook. Wo war der Bärenplatz nochmals? Ach, und dann stand ich aber schon davor. Sonne, blauer Himmel, Starbucks und tolle Musik – perfekt um in meinen Konzerttag zu starten. Und hie und da noch ein Schwätzchen mit Bekannten, die überraschend plötzlich neben mir standen.  Vier Stops machte die Band auf und um den Bärenplatz rum, und spielten Lieder von ihren drei Alben, unter anderen „Amy“, „Rägenassi Strasse“, „Königsbett“, „Merci“, aber auch Titel wie „Miss Fairytale“ von ihrer CD „1.0“. Damals schrieben sie noch englische, französische oder spanische Lieder. Das änderte sich dann aber in Mundart. Ist schön, mal wieder eine Mundart-Band entdeckt zu haben. Es war defintiv sehr spannend auch die Leute zu beobachten, die vorbei gingen oder sogar stehen blieben, um zuzuhören. Kinder, die sich nicht recht getrauten die Münzen in den Gitarrenkoffer zu werfen oder ganz fasziniert den Musikern zusahen. Ältere Leute, die schier aus Protest extra der Band fast auf die Füsse traten. Alte und Junge, Männer und Frauen, die mit einem Lächeln im Gesicht lauschten, vergnügt mitklatschten und sogar manchmal mitsangen. Wieso man denn solch eine Strassenkonzerte-Tour macht und nicht einfach in Clubs spielt, hat mich dann interessiert? – Es sei halt sehr spannend und abwechslungsreich. Man könne so auch sehr viele Leute erreichen. – Und das taten sie an dem Morgen auf jeden Fall. Es war einfach ein super relaxter und schöner Vormittag.

Anshelle @ Shoppyland SchönbühlEs ging gleich weiter nach Schönbühl ins Shoppyland, um eine weitere Berner Band zu hören – Anshelle. Zu viert spielten sich ein kurzer Auftritt von zwei Sets an einem ‚International Blue Cross‘ Event. Aber der zweite Teil wollte ich auf jeden Fall nun noch hören. Immer wieder gerne erinnere ich mich zurück, als ich Sängerin Michèle zum 1. Mal bei DJ Bobo als Support gesehen hatte und die paar Auftritte, die ich nun von Anshelle in aktueller Bandbesetzung gesehen hab. Ich hatte sie nun wohl seit Mai 2013 nicht mehr live gesehen. Aus einem guten Grund – sie sind nämlich an einem neuen Album dran. Neue Single und Tourdaten sollten wohl auch bald kommen. Schnell bei Subway was essen und dann spielten sie auch schon ne halbe Stunde später ihre paar Songs. Es war definitiv zu kurz. Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Bald kommen das neue Album und die Tour dazu.

Es ist ja nicht, dass für mich der Tag somit zu Ende war. Ein Bisschen crazy wars schon. Wenige Stunden später stand ich in der Kufa Lyss. Keep it indie @ Kufa Lyss„Keep It indie“ war das Motto an dem Abend – mit den Bernern Matto Rules, den Luzernern Rival Kings und We Invented Paris aus Basel. Lange war ich dort ziemlich der einzige Gast – alles andere waren Bandmitglieder und Kufa-Crew. Die Leute hatten wohl schon die Grillsaison an dem schönen Frühlingstag eingeläutet, oder wer weiss, wo die alle blieben. Der Start wurde dann auf 20.30 Uhr verschoben. Das Konzert nicht gerade sehr voll, die Stimmung schlussendlich trotzdem gut. Matto Rules überzeugten mich nicht so sehr. Und nach dem ich Rival Kings darauf zum ersten Mal hörte und auch We Invented Paris spielten, waren Matto Rules irgendwie gar kein Thema mehr für mich. Ich hatte so in meinem Kopf, dass weil Rival Kings mal mit Undiscovered Soul gespielt hatten, die mir sicher gefallen werden. Eigentlich etwas unlogisch und überhaupt nicht vorauszusetzen. Ich stand dann aber tatsächlich fast etwas ungläubig und sprachlos vor dieser Bühne. Rival Kings haben eine unglaubliche Energie auf der Bühne, wahnsinns Songs mit Texten, in die ich mich einfach verliebt hab. Vom ersten Lied an, war ich total begeistert und absolut aufgeregt für mich eine neue Band entdeckt zu haben. Da musste ich mir auch sofort ihr Album kaufen! Es läuft seither bei mir auf und ab.

Und natürlich We Invented Paris – da hatte ich so lange drauf gewartet (seit dem Gurtenfestival 2013), die wieder live on stage zu sehen. Da hab ich mich so richtig drüber gefreut und hat auch alles total gepasst. Über We Invented Paris hab ich für SwissMusicDiary.ch einen Bericht geschrieben. Lest hier.

Das war ein wahnsinns Tag!

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